Dämmer-Shoppen im Messepark

Früh aufstehen, einkaufen gehen, sich geduldig in die lange Warteschlange an der Kasse einordnen und dann heim, Essen kochen. Sowohl ihr Mann als auch sie selbst sind berufstätig. „Wir arbeiten bis acht Uhr abends und nutzen nun die Stunde vor Ladenschluss für den Wochenendeinkauf“, verrät sie und ihr Blick landet im vollen Einkaufwagen, „seit es den Abendverkauf gibt, fahren wir von Götzis her, das ist uns der ruhige Samstag wert.“ Nicht nur Waltraud geht es so. Vor allem Berufstätige genießen das Einkaufen nach Feierabend.

Bereits im Weihnachtsgeschäft
„Schau, sind die Schuhe nicht cool“, ruft eine junge Frau und zerrt am Nylonsack. Die Freundin blick kurz auf. „Echt Klasse“, meint sie und widmet ihre Aufmerksamkeit wieder den neuesten Trends in Sachen Oberbekleidung. „Der Freitag Abend läuft super, fast besser als der Nachmittag“, verrät Kathrin Baldauf von Esprit und auch bei „Das Buch“ ist man zufrieden. „Wir merken bereits, dass das Weihnachtsgeschäft los geht“, meint Corinna Neunteufel.

Frischwaren weniger begehrt
Inzwischen ist es schon viertel vor Neun. Es ist ruhig geworden. Im Interspar steht ein junger Mann vor dem Schaumwein-Regal. „Sollen wir noch Prosecco mitnehmen“, ruft er. Ein junges Mädchen, beide Hände voll mit Knabberzeug wie Chips, Erdnusslocken und Soletti, biegt um die Ecke. „Ja, warum nicht“, meint sie, „Lisa trinkt sicher gerne ein Gläschen.“

„Frische Wurst-, Fleisch und Brotwaren in der Frischeabteilung zum halben Preis“, hallt es über den Lautsprecher und zieht kurze Zeit die Aufmerksamkeit der wenigen Leute auf sich. Der große Andrang bleibt hier aus. „Bis etwa viertel nach Acht laufen die Geschäfte gut“, weiß Franz Rotter von der Fleischabteilung, „aber dann ist tote Hose.“

Kurz nach Neun wird’s dunkel. Ein paar „Nacht-Shopper“ stehen noch an der Kasse, andere huschen bepackt mit Einkauftüten hinaus in die Nacht.