In Rahmen der so genannten Operation Mikado des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt forschten die Ermittler 322 Tatverdächtige aus, berichtete die dpa. Unterstützt wurden die Fahnder dabei von der deutschen Kreditkartenwirtschaft, teilten das Innen- und das Justizministerium am Montag in Magdeburg mit.
Zeitgleich mit Mikado waren zwei weitere Operationen, Floh und Penalty, im Gange, sagte Oberst Helmut Greiner der Pressestelle des Bundeskriminalamts im APA-Gespräch. Auch bei diesen Ermittlungen gehe es um Kinderpornografie mit Österreich-Bezug. Details zu den Aktionen will das Bundeskriminalamt gemeinsam mit der deutschen Polizei am Dienstag bekannt gegeben werden.
Bei der Operation Penalty hatten die deutschen Behörden laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung einen Schlag gegen rund 2.200 Verdächtige aus 82 Nationen auf allen fünf Kontinenten vor. Wie das Wiener Bundeskriminalamt der APA bereits am Freitag bestätigt hatte, sind 55 Österreicher unter den Verdächtigen. Eine der Spuren im Netz hat die Ermittler in Deutschland auch in die eigenen Kreise geführt: Am Rechner eines leitenden Beamten des Polizeipräsidiums Stuttgart fanden sich 1.000 einschlägige Bilder.
Bereits im Jahr 2003 war den Kriminalisten in Sachsen-Anhalt ein Schlag gegen Pädophile gelungen, berichtete die dpa. Bei einer Razzia nahe Magdeburg ging den Fahndern damals ein Drahtzieher ins Netz. Die dort entdeckten Daten führten die Ermittler auf die Spur von 26.500 Verdächtigen in 166 Ländern und zur Zerschlagung eines der größten internationalen Kinderporno-Ringe. Der Mann wurde 2005 vom Landgericht Magdeburg zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen.
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