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D: 50.000 fehlende Lehrstellen

Auf dem Lehrstellenmarkt fehlen nach Angaben von Angela Merkel dieses Jahr bis zu 50.000 Plätze. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte die CDU-Chefin und kündigte Gegenmaßnahmen an.

SPD-Chef Kurt Beck nannte die Lage bedrückend. Eine Ausbildungsplatzabgabe, wie sie der DGB erneut ins Gespräch brachte, plant die Regierung aber nicht.

Zum „Tag des Ausbildungsplatzes“ vier Monate vor dem Start des neuen Lehrjahres Ende September waren sich die Parteien weitgehend einig, dass die Lage schlechter sei als in den vergangenen Jahren. So habe die „rechnerische Lehrstellenlücke“ im März 256.842 Plätze betragen, 32.000 mehr als vor einem Jahr, hieß es in einem SPD-Präsidiumsbeschluss. Beck sagte, er erwarte bis zu 37.000 fehlende Plätze. Merkel sprach von hochgerechnet 40.000 bis 50.000.

Die Kanzlerin kündigte an, die Regierung werde im Kabinett am Mittwoch weitere Maßnahmen beraten. Es müsse alles getan werden, „damit sich die Ausbildungssituation für die jungen Leute verbessert“. Beck begrüßte es, dass Merkel sich in einem Brief direkt an Unternehmen wenden wolle. Der SPD-Chef forderte aber mehr. Zu allererst sei die deutsche Wirtschaft gefordert. Doch müssten auch Wirtschafts- und Bildungsministerium mehr tun.

Wirtschaftsminister Michael Glos meldete Skepsis an, dass die Lehrstellenlücke tatsächlich wachse. „Zahlen lassen sich gar nicht sagen“, meinte der CSU-Politiker in München. Aus seiner Sicht sei das größte Problem die mangelnde Bildung vieler Ausbildungsbewerber. Die Bundesagentur für Arbeit warb am „Tag des Ausbildungsplatzes“ bundesweit mit gezielten Besuchen und Anrufen in Unternehmen für mehr Lehrstellen. Sorgenkinder sind nach Darstellung der Migrationsbeauftragten Maria Böhmer vor allem Jugendliche mit ausländischem Hintergrund.

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