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Cybergrooming: "Viele Fälle werden nicht angezeigt"

Frank Jentsch vom LKA Vorarlberg war zu Gast in "Vorarlberg live".
Frank Jentsch vom LKA Vorarlberg war zu Gast in "Vorarlberg live". ©Screenshot
Am Freitag war Frank Jentsch vom LKA zu Gast in "Vorarlberg live" und sprach über Fälle von sexueller Übergriffe auf Kinder im Netz.

Eine deutsche Dokumentation über sexuelle Übergriffe auf Kinder im Netz - auch Cybergrooming genannt - entsetzte vergangene Woche tausende TV-Zuseher. Die Situation in Vorarlberg und Österreich sei aber nicht anders, sagt Frank Jentsch vom Landeskriminalamt am Freitag in "Vorarlberg live". "Im Netz gibt es keine Grenzen", die Täter sind damit über den ganzen Globus verstreut.

Seit 2012 gibt es ein Cybergrooming-Gesetz. In Österreich gab es bislang 910 gemeldete Fälle, in Vorarlberg sind es 69. "Das klingt nicht nach viel, aber oftmals kommt es zu Drohungen und Nötigung." Die Täter würden über Online-Spiele, Chatrooms oder soziale Netzwerke den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen suchen. Die Polizei unterscheide dabei zwischen drei Arten von Tätern:

  • Hypersexualisierte Täter: kommen schnell "zur Sache", drohen den Kindern und Jugendlichen, zB dass der Familie/Freunden etwas zustößt
  • Intimitätstäter: bauen Vertrauen (auch über einen längeren Zeitraum) auf
  • Legendierende Täter: geben vor Gleichaltrige zu sein

Es würden zwar immer wieder Fälle gemeldet werden, viele kämen aber nicht zur Anzeige. Viele Kinder und Jugendlichen wissen nicht, dass es sich bei Cybergrooming um eine Straftat handelt.

Geld angeboten

Es habe aber auch Fälle gegeben, in denen die Täter den Jugendlichen Geld im Austausch für Bilder oder ähnliches angeboten hätten und die Opfer darauf eingegangen seien.

Jentsch rät Eltern ein Auge darauf zu haben, mit wem sich die Kinder online unterhalten, dies soll aber keinesfalls heimlich geschehen, da sonst das Vertrauensverhältnis beschädigt werden - im Ernstfall würden sich Kinder und Jugendliche dann nicht mehr an die Eltern wenden.

Jentsch ruft dazu auf, jeden Fall von Cybergrooming umgehend bei der nächsten Polizeistation zu melden.

Neben Frank Jentsch waren auch Dr. Hartwig Kollaritsch und die Wirte des Jagdhauses Monazbon Melanie und Wilfried Schneider in "Vorarlberg live" zu Gast.

(VOL.AT)

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