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Craig Reedie ist neuer WADA-Präsident

Brite erhielt keine Gegenstimmen
Brite erhielt keine Gegenstimmen
Der Brite Craig Reedie ist am Freitag in Johannesburg zum neuen Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur gewählt worden. Unter Dach und Fach ist auch der neue Welt-Anti-Doping-Code. Die darin enthaltene Vier-Jahres-Sperre soll Doper mehr vom Sportbetrug abschrecken. "Das WADA-Exekutivkomitee hat den neuen Kodex einstimmig verabschiedet", erklärte der scheidende WADA-Präsident John Fahey.


“Es ist ein guter Tag für den Sport.” Für den früheren australische Finanzminister endet die Amtszeit nach sechs Jahren. Zu seinem Nachfolger wurde der Brite Sir Craig Reedie gewählt.

Der 72-jährige Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und ehemalige Badminton-Spieler ist nach Richard Pound (Kanada) und Fahey der dritte Präsident der WADA – und der erste Europäer. Turnusgemäß hatte der Sport das Vorschlagsrecht des Kandidaten.

Reedie ist seit vielen Jahren in höchsten Sportsämtern aktiv, aber weithin unbekannt. Den größten Erfolg seiner aktiven Karriere feierte er als britischer Meister im Doppel. Auch seine sportpolitische Laufbahn nahm im Badminton seinen Anfang. Von 1981 bis 1984 war Reedie Präsident des Weltverbandes und soll wesentlich daran mitgewirkt haben, dass Badminton 1992 in Barcelona die olympische Premiere gefeiert hat.

Der Jurist und Finanzberater stieg im gleichen Jahr zum Präsidenten des britischen Nationalen Olympischen Komitees (BOA) auf und blieb bis 2005 in diesem Spitzenamt. Bereits 1994 wurde Reedie auch in das IOC gewählt. Seit 2009 gehört er als Vizepräsident der IOC-Exekutive an.

Er ist der erste Brite seit 1961, dem der Einzug in die Regierung der Ringe-Organisation gelang. Zudem saß Reedie im Organisationskomitee für die London-Spiele. Für das Präsidentenamt in der WADA prädestiniert ihn, dass er seit Gründung der Anti-Doping-Agentur in deren Foundationboard sitzt. “Er ist bereit für den Job”, meinte WADA-Generalsekretär David Howman.

Eine der zentralen Änderungen im neuen ab 1. Jänner 2015 geltenden Welt-Anti-Doping-Code ist die Erhöhung der Regelsperre bei schweren Doping-Vergehen wie Anabolika-Missbrauch oder Blutdoping von zwei auf vier Jahre. Damit werden Doper fast automatisch von den nächsten Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Weitere wichtige Neuerungen sind erweiterte Sanktionen gegen Trainer und Betreuer, die Athleten bei Doping-Verstößen helfen. Dazu kommen flexiblere Strafen oder bessere Möglichkeiten der WADA, Einfluss auf Testprogramme der verschiedenen Sportarten und Länder zu nehmen. “Wir müssen nun die Worte und Absichten in die Praxis umsetzen”, forderte Fahey am Ende des Anti-Doping-Weltgipfels mit rund 1.000 Teilnehmern.

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