„Die Gerechten – Courage ist eine Frage der Entscheidung“ als Thema der Ausstellung, welche die Österr. Freunde von Yad Vashem in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Feldkirch im Palais Liechtenstein zeigen.
Vergangenen Donnerstag fand die Eröffnung unter regem Interesse seitens der Öffentlichkeit statt. Zugegen waren mehrere Delegationen von Vertretern aus Politik, Vertreter der Kirche sowie Ortsvorsteher und Mitarbeiter von erinnern.at. Das Ziel der Kuratoren wurde ganz klar betitelt, nämlich dass so viele Menschen wie möglich durch diese erstmals in Westösterreich gezeigte Ausstellung erreicht werden und dass auch viele Schulklassen davon Gebrauch machen und das Thema im Unterricht behandeln. Für Schulklassen werden kostenlose Führungen angeboten. Es kam auch zur Sprache, dass durch die Auszeichnung „Gerechte unter den Völker“ dies als Dankeschön seitens des jüdischen Volkes gesehen werden kann. Immerhin ist dies die einzig offizielle Anerkennung auch seitens des Staates Israels.
Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Österreicher, welche während der NS-Diktatur jüdische Mitbürger unter Lebensgefahr und ohne Gegenleistung vor der sicheren Vernichtung retteten. Diese Lebensretter werden von der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem Jerusalem mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Auf dem Gelände in Jerusalem wurde für jeden einzelnen dieser Retter ein eigener Baum gepflanzt. In Österreich gibt es 112 solche „Gerechte“.
Im ersten Teil der Ausstellung werden in Bildern, Plakaten und Filmen die österreichischen Naziverbrecher und das dahinterstehende System gezeigt. Der zweite Abschnitt stellt die sogenannten „Gerechten unter den Völkern“ und ihre Rettungstaten in verschiedenen Präsentationsformen und Szenarien dar. Dieser Teil enthält auch eine wissenschaftliche Sensation: einen Koffer mit bisher unbekannten Dokumenten und Fotos aus dem Nachlass des Wiener Gerechten Julius Madritsch. Der letzte Teil führt in die Gegenwart und greift das Thema Zivilcourage auf. Zu jeder Zeit sind Menschen mit Überzeugungen, Mut und Rückgrat nötig, die Unrecht nicht ignorieren, sondern dagegen aktiv werden.
Die Ausstellung dient einerseits der Aufklärung, ruft andererseits aber auch zur Wachsamkeit gegenüber totalitären Tendenzen auf. Auch heute sind wir – wieder vermehrt – aufgefordert, Courage gegen Gewalt, Antisemitismus und Ausgrenzung zu zeigen. Die Ausstellung wurde von den Universitätsprofessoren Dr. Michael John (Linz) und Dr. Albert Lichtblau (Salzburg) kuratiert.
Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis 11. Dezember 2016 während den Öffnungszeiten zu besichtigen.
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