"Wir sind im freien Fall", fasste Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner am Donnerstag die aktuelle Situation im APA-Gespräch zusammen: "Momentan gibt es keinen Grund für Gäste, noch nach Wien zu kommen." Auf Zahlenprognosen, wie hoch der Einbruch mittelfristig sein wird, wollte sich Kettner nicht einlassen.
Coronavirus: Wien erlebt derzeit einen "Shutdown"
"Es gibt einen Shutdown in der Stadt", so der oberste Stadt-Touristiker. Als Folge bräche auch der Geschäfts-, Kongress- und Freizeittourismus ein, wobei freilich mit den USA, China oder Italien auch wichtige Hauptmärkte betroffen seien. In welchem Ausmaß die Rückgänge kurz- und mittelfristig ausfallen werden, sei derzeit nicht seriös abzuschätzen. Im heurigen Jahr würden Corona-Folgen jedenfalls erheblichen Schaden anrichten.
Marketing wird weitgehend ausgesetzt
Der Wien-Tourismus stehe mit seinem Partner auf digitalem Wege in engem Kontakt, erklärte der Tourismus-Direktor. Marketingaktivitäten seien aber bis auf weiteres eingestellt worden: "Es ist jetzt auch nicht die Zeit für Feel-Good-Botschaften."
Von "Schokstarre" bis "Gefasstheit" - Hilfe der EU gefordert
In der Hotellerie erlebe er derzeit eine "Schockstarre", aber gleichzeitig auch eine "Gefasstheit", meinte Kettner: "Wichtig ist, dass die Betriebe gesundheitlich und ökonomisch gut durch die Krise kommen." Hier gebe es ja bereits Förderzusagen des Bundes. Am morgigen Freitag soll bei einem Sozialpartnergipfel auf Wiener Ebene ebenfalls über Unterstützungsmöglichkeiten für strauchelnde Branchen gesprochen werden. Der Chef betonte bei der Gelegenheit aber auch, dass in Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen die Europäische Union gefordert sei: "Wir können das alleine nicht stemmen."
Tourismussektor freut sich auf "Zeit danach"
Es werde aber jedenfalls "eine Zeit danach" geben, betonte Kettner. Momentan seien aber auch für den Tourismussektor die Entscheidungen der Gesundheitsbehörden maßgeblich. "Das ist jetzt die einzige Richtschnur."
(apa/red)
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