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Coronavirus: Die Welt bleibt zuhause

Wegen des Coronavirus werden Schulen geschlossen, Großveranstaltungen abgesagt, Flüge gestrichen.
Wegen des Coronavirus werden Schulen geschlossen, Großveranstaltungen abgesagt, Flüge gestrichen. ©AP
In vielen Ländern bleibt die Bevölkerung aktuell daheim. Schüler und Studenten lernen zuhause, Unternehmen bitten Arbeitnehmer zur Heimarbeit. Und Großveranstaltungen werden abgesagt - oder ohne Zuschauer ausgetragen.
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Drastisch sind die Maßnahmen in Italien: Der italienische Premier Giuseppe Conte hat eine Verordnung unterzeichnet, mit der italienweit rigorose Maßnahmen zur Vorbeugung und Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie ergriffen werden. Die Verordnung sieht die Schließung von Schulen, Universitäten und Kindergärten bis zum 15. März vor. Sportveranstaltungen werden ohne Zuschauer ausgetragen.

Zahl der Toten in Italien auf 107 gestiegen

Spiele in der Serie A etwa werden bis zum 3. April vor leeren Rängen stattfinden, um die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen: "Wir müssen uns noch mehr anstrengen, um die Epidemie einzugrenzen und eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems zu vermeiden", sagte Conte in einer Videobotschaft.
In Italien ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus auf 107 gestiegen, allein am Mittwoch wurden 28 Opfer gemeldet. Italien ist der größte Herd des Coronavirus in Europa.

Schweiz stoppt Großveranstaltungen

Wegen der steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen hat die Schweiz bis mindestens 15. März alle Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen untersagt. Das teilte Innenminister Alain Berset mit. "Wir wollen weitere Ansteckungen so gut es geht in Grenzen halten", sagte er.

Dazu gehören unter anderem der Genfer Autosalon, der am 5. März starten sollte und zu dem jedes Jahr mehr als 600.000 Besucher kommen. Betroffen sind auch zahlreiche Sport- und Kulturevents.

Microsoft kündigt Heimarbeit an

Das US-Technologieunternehmen Microsoft fordert seine Mitarbeiter zur Heimarbeit bis zum 25. März auf. Damit reagiert das Unternehmen auf die steigende Zahl der Coronavirus-Infektionen in Seattle, dem Firmensitz des Soft- und Hardwareherstellers.

"Diese Maßnahmen werden Ihre Sicherheit gewährleisten und auch den Arbeitsplatz für diejenigen, die vor Ort sein müssen, sicherer machen", sagt Vizepräsident Kurt DelBene in einem Blogeintrag. Mitarbeiter, für die "es wichtig ist, im Büro oder anderen Arbeitsumgebungen zu sein" - wie Rechenzentrum und Einzelhandelsmitarbeiter - sollten weiterhin an ihren Arbeitsplatz gehen. Das Unternehmen folge den Regierungsrichtlinien zur Desinfektion der Standorte, so DelBene.

Snowboard-Weltcupfinale abgesagt

Das Weltcupfinale im Slopestyle für die Snowboarder kann wegen des neuartigen Coronavirus nicht ausgetragen werden. Geplant war der Wettkampf für das Wochenende vom 20. und 21. März im tschechischen Spindlermühle. 

Flüge werden abgesagt

Die heimische Lufthansa-Tochter AUA dünnte ihr Flugprogramm am Mittwoch erneut aus. Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass die AUA Flüge streichen muss - zuerst waren nur Flüge nach Italien reduziert worden, nun ist der gesamte Flugverkehr innerhalb Europas betroffen.

Jeder fünfte AUA-Flug im März wird nicht stattfinden, teilte die Airline am Abend mit. Auf die Flotte umgerechnet bedeutet das, dass weitere 12 der insgesamt 82 Flugzeuge am Boden bleiben. Dazu kommen zwei Langstreckenjets, die seit dem Aussetzen der China-Flüge nach Peking und Shanghai stehen.

Auch die US-Fluggesellschaft United Airlines streicht ihren Flugplan wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erheblich zusammen. Internationale Flüge sollen im April um 20 Prozent eingeschränkt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte

Belgisches Königspaar verschiebt seine Italienreise

Belgiens König Philippe und seine Frau Mathilde haben ihre für März geplante Italienreise verschoben. Italiens Präsident Sergio Mattarella habe wegen der Coronavirus-Epidemie um die Verschiebung gebeten, teilte das belgische Außenministerium am Mittwoch mit.

Auch die dänische Kronprinzessin Mary (48) sagt eine Reise wegen des Coronavirus ab. Sie reist nicht wie geplant zu einer internationalen Konferenz nach Paris. Da das Globale Umweltforum der Industriestaaten-Organisation OECD aufgrund der Situation um das Virus in begrenzterem Umfang als ursprünglich angedacht stattfinden solle, werde die Prinzessin nicht in die französische Hauptstadt reisen, teilte das dänische Königshaus am Mittwoch mit. 

Saudi-Arabien stoppt Pilgerfahrten

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Saudi-Arabien die "Umrah", die sogenannte kleine Pilgerfahrt nach Mekka und Medina, ausgesetzt. Die Entscheidung gelte sowohl für die Bürger des Landes als auch für Ausländer, berichtete die amtliche Nachrichtenagtentur Spa am Mittwoch unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium in Riad.

Bereits vorige Woche hatten die Behörden die Vergabe von Visa für die Umrah gestoppt. Anders als der Hadsch, die Große Pilgerfahrt der Muslime, ist die Umrah grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Das Verbot dieser Pilgerfahrt werde nun ständig überprüft und aufgehoben, sobald es keine Gründe mehr dafür gebe, hieß es aus Riad.

Weltgrößte Industrieschau verschoben

Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuen Coronavirus müssen die Veranstalter der Hannover Messe die weltgrößte Industrieschau verschieben. Das Branchentreffen mit rund 6000 Ausstellern aus 70 Ländern - ursprünglich vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt geplant - soll dort jetzt vom 13. bis 17. Juli stattfinden. Dies teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit. Damit reiht sich die international vielbeachtete Industrie- und Maschinen-Ausstellung in eine immer länger werdende Liste von Großveranstaltungen ein, die vertagt oder abgesagt wurden.

Auch andere wichtige Messen wurden gestrichen - etwa die ITB in Berlin, die Leipziger Buchmesse oder die Handwerksmesse in München. Der Start der Architekturbiennale Venedig verschiebt sich wegen des Coronavirus um drei Monate. Die 17. Internationale Architekturausstellung wird erst am 29. August starten, anstatt wie bisher geplant am 23. Mai. 

Dreharbeiten und Fernsehshows, Fußballspiele und Motorsport - zuletzt häufen sich Meldungen über Absagen durch das Coronavirus

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(APA /DPA / Red.)

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