Um diese Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen, wurde eilig eine Pressekonferenz einberufen, die vor dem Ministerium am Minoritenplatz hätte stattfinden sollen, aber wegen unerwünschter Nebengeräusche von einer Demonstration nach drinnen verlegt wurde.
Nehammer sprach zu Beginn von "besorgniserregenden" Zahlen in Wien
Nehammer bezeichnete die Coronavirus-Infektionszahlen in Wien am Beginn als "besorgniserregend" und sprach gar von einer "Mahnung an die Stadt Wien" mit dem Einsatzstab zu kooperieren, um eine "zweite Infektionswelle" zu verhindern. Derzeit gebe es Defizite in der Kommunikation mit der Stadt. So habe der Einsatzstab über die Medien erfahren, welche Leiharbeiterfirma von den Infektionen im Postverteilerzentrum in Hagenbrunn betroffen sei. Er appelliere an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): "Arbeiten wir zusammen, kämpfen wir gemeinsam gegen eine zweite Welle." Es wäre "verantwortungslos", wenn man das nicht täte, so Nehammer.
Darauf angesprochen, dass Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) keine besondere Gefahr in Wien sieht, relativierte der Innenminister etwas seine anfänglichen Aussagen. "Die Zahlen in Wien sind so, dass sie beherrschbar sind, aber sie sind deutliche höher als in anderen Bundesländern."
60 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in Wien
Der Leiter des Einsatzstabes, Bernhard Treibenreif, sagte, dass zwar 60 Prozent aller Neuinfektionen in Wien stattfinden, das aber "nicht außergewöhnlich ist". Er bestätigte aber, dass es "Verbesserungspotenzial bei der Kommunikation" mit Wien gebe was die Qualität und Schnelligkeit der Informationen betrifft.
SPÖ-Schelte für Nehammer
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch hat nach der Kritik von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Corona-Management der Stadt Wien nicht mit seiner Kritik am VP-Minister hinterm Berg gehalten. Nehammer missbrauche die Coronakrise für eine "skandalöse Anti-Wien-Kampagne", so Deutsch ein einer Aussendung am Montag.
Offenbar soll das Ministerium zum "türkisen Wahlkampfbüro" umfunktioniert werden, tadelte Deutsch, der auf Grünen-Vizekanzler Werner Kogler und -Gesundheitsminister Rudolf Anschober verwies, die sich der Kritik an Wien nicht anschlossen. Diese hätten von "ungustiösen Zuweisungen" Abstand genommen und den guten Austausch mit den Wiener Landesstellen betont, so Deutsch.
Und der SPÖ-Bundesgeschäftsführer drehte den Spieß um: "Statt Wien weiter zu diskreditieren, muss der zuständige Finanzminister Blümel (Gernot, ÖVP, Anm.) die Verantwortung für die schockierenden Bedingungen, unter denen LeiharbeiterInnen bei der Post arbeiten, übernehmen." Die jüngsten Fälle hätten gezeigt, wie stark Krankheit und prekäre Arbeitsbedingungen zusammenhingen.
(APA/Red)
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