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Coronahilfe: Vorarlberg schüttet 15 Mio. Euro für den Tourismus aus

Sonderförderung soll den Unternehmen vor allem bei der Liquidität helfen.
Sonderförderung soll den Unternehmen vor allem bei der Liquidität helfen. ©VN/Steurer
Anträge sollen innerhalb von drei Tagen bearbeitet werden, spätestens eine Woche später sei das Geld auf dem Konto, so LH Wallner.

Das Land Vorarlberg stellt ab sofort 15 Mio. Euro für Tourismus, Gastronomie und Hotellerie als Sonderförderung bereit. Anträge sollen innerhalb von drei Tagen bearbeitet werden, spätestens eine Woche später sei das Geld auf dem Konto, versprach am Dienstag Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Auch für die Reisebusunternehmen wird eine Million Euro bereitgestellt.

Sommer-Tourismus in Gang bringen

Wallner und der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) verwiesen auf die Bedeutung des Tourismus für das Land: Je nach Saison bietet er 15.000 Arbeitsplätze, etwa 15 Prozent trägt die Tourismus- und Freizeitwirtschaft zum Vorarlberger Bruttoregionalprodukt bei. In intensiven Gesprächen mit der Wirtschaftskammer seien die geschlossenen Grenzen und fehlende Liquidität als Kernprobleme identifiziert worden. "Wir wollen alles tun, um den Sommer-Tourismus in Gang zu bringen", so der Landeshauptmann.

Maximal 50.000 Euro pro Betrieb

Das Land habe zum einen seinen Beitrag zur Grenzöffnung nach Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein - Vorarlbergs mit Abstand wichtigsten Tourismus-Märkten - per 15. Juni geleistet, in Sachen Liquidität sei das "1-3-1"-Modell ausgearbeitet worden. "Der Antrag kann mit einer Zahl - nämlich dem Nettoumsatz 2019 der Monate März bis Mai - gestellt werden. Die Anträge werden innerhalb von drei Tagen bearbeitet, die Beträge in längstens einer Woche angewiesen", erklärte Gantner. Die Höhe der Förderung ist mit 50.000 Euro pro Betrieb gedeckelt, grundsätzlich kommen etwa 2.700 Unternehmen als Antragsteller infrage. Ausbezahlt werden sechs Prozent des Letztjahresumsatzes der Monate März bis Mai. Die Gelder können etwa für Werbe- und Marketingkosten, regionale Lebensmittel oder auch Waren- und Betriebsmittel verwendet werden.

Eine Million für Reisebusse

Ähnlich sei die Situation bei den Reisebusunternehmen, sagte Wallner. Für diese werde eine Million an Fördervolumen ausgeschüttet, um 30 Unternehmen auf die Beine zu helfen. Der Maximalbetrag pro Firma beläuft sich auf 40.000 Euro.

Von Journalisten auf die betont rasch geplante Abwicklung der Förderung angesprochen, sagte Gantner, dass rasche Hilfe doppelte Hilfe sei. Markus Kegele (Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Vorarlberger Wirtschaftskammer) unterstrich, dass es um die Liquidität vieler Betriebe nicht gut bestellt sei: "Wir haben das Geld in die Unternehmen gesteckt, deshalb sind die Konten nicht gefüllt." Auch Wallner betonte, dass eine solche Hilfe "nicht Monate brauchen" dürfe.

Reisebüros: Noch keine Entscheidung

Für die Reisebüros führe man intensive Gespräche mit dem Bund, so Wallner. Entscheidung sei noch keine gefallen, lange zuwarten wolle er aber nicht mehr, sagte der Landeshauptmann: "Wenn von Bundesseite nicht bald etwas kommt, werden wir selber etwas tun."

(APA)

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