Österreichische Wissenschafter beklagen seit vielen Jahren mangelndes Interesse der österreichischen Bevölkerung an Forschung. Covid-19 könnte - vorerst - eine Änderung gebracht haben.
Österreicher wollen mehr Covid-19-Forschung
Ein Großteil der Befragten einer repräsentativen Umfrage in den vergangenen Tagen sprach sich für mehr wissenschaftliche Aktivitäten in Sachen SARS-CoV-2 und deren Förderung aus, berichtete Gallup am Mittwoch.
Demnach erwarten die Österreicher von der universitären medizinischen Forschung vor allem neue Erkenntnisse darüber, welche im Alltag eingesetzten Medikamente den Krankheitsverlauf eher verstärken (91 Prozent) und welche Medikamente Heilung versprechen (97 Prozent). Die erste Frage dürfte auf die teilweise auch von Wissenschaftern geäußerten Spekulationen über einen eventuell negativen Einfluss mancher Blutdruckmedikamente auf SARS-CoV-2-Infektionen zurückgehen. In Publikation befindliche Studien chinesischer Autoren aus Beobachtungsreihen an Covid-19-Patienten weisen allerdings eher auf einen schützenden Effekt von sogenannten ACE-Hemmern bzw. Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern (ARBs) hin.
Mehr staatliche Förderung von Studien gefordert
Mehr Förderung der Wissenschaft bei den Studien sollte es laut der Umfrage auch geben. "Mehr als 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich österreichische Forschungseinrichtungen und Universitäten in der derzeitigen Situation verstärkt auf die Erforschung von Covid 19 konzentrieren (92 Prozent) und von staatlicher Seite zusätzliche Mittel bereitgestellt werden sollen (91 Prozent), damit schneller ein Medikament und eine Impfung gefunden werden", hieß es in einer Aussendung des Meinungsforschungsinstitutes.
Neun von zehn Österreichern würden angeben, dass das österreichische Gesundheitssystem in normalen Zeiten gut aufgestellt sei. "Eine satte Dreiviertel-Mehrheit hält es für ausreichend stabil, um auch die gegenwärtige Sondersituation gut zu bewältigen", hieß es in der Aussendung weiter. In anonymisierter Form sprächen sich die Österreicher auch für die Nutzung vorhandener Gesundheitsdaten in der Wissenschaft aus.
Die Umfrage erfolgte an einem repräsentativen Sample für die Bevölkerung am 18 Jahre. Es gab 1.000 Befragte (Computer Assisted Web-Interviews in Onlinepanel). Die Erhebung erfolgte zwischen 31. März und 2. April.
(APA/Red)
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