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Corona - Gastro und Hotels: Längerer Lockdown neuer "harter Schlag"

Gastronomie und Hotellerie müssen weiter auf die Wiedereröffnung warten.
Gastronomie und Hotellerie müssen weiter auf die Wiedereröffnung warten. ©APA
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Die Verlängerung des Lockdowns hat am Sonntag auch für zerknirschte Reaktionen aus der Wirtschaft gesorgt. Gastro- und Hotelsparte der WKÖ sprachen von einem harten Schlag. Angekündigte neue Unternehmenshilfen wie der sogenannte Ausfallsbonus seien aber "wichtige und notwendige Schritte, um die Liquidität aller von der Verlängerung des Lockdowns betroffenen Betriebe zu sichern", so WKÖ-Chef Harald Mahrer. Der Handelsverband zeigte sich "fassungslos".

"Überlebenshilfe muss sofort fließen"

Die Hilfen müssten "endlich ankommen", forderte Handeslverband-Geschäftsführer Rainer Will. Das gelte sowohl für direkt als auch für indirekt betroffene Firmen. "Die Bundesregierung hat der Bevölkerung zugesichert, dass niemand in dieser Krise zurückgelassen wird. Dieses Versprechen muss jetzt eingelöst werden und die Überlebenshilfe sofort fließen, sonst droht uns heuer ein wirtschaftlicher Kollaps."

Bis spätestens Mitte Februar brauche die Branche die Information, wann und vor allem auch unter welchen Bedingungen man wieder aufsperren kann, so Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker, die Obleute der gastgewerblichen Fachverbände der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Denn die Ankündigung des verlängerten Lockdowns erfolgt diesmal wieder nur eine Woche vor der geplanten Öffnung und kommt somit zu einem Zeitpunkt, an dem Gastronomen und Hoteliers schon lange mitten in den Öffnungsvorbereitungen mit Lieferanten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allem Gästen stecken." Man trage den Lockdown "in der Erwartung mit, dass wir dann ab März unter betriebswirtschaftlich sinnvollen Bedingungen und ohne weiteren Lockdown dauerhaft öffnen können".

Wintersaison abschreiben

"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass alle namhaften Experten von einem Aufsperren am 25. Jänner abraten, sodass uns der unangenehme Schritt einer Lockdown-Verlängerung leider nicht erspart bleibt", so Robert Seeber, Obmann der WKÖ-Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. "Wir brauchen jedenfalls weitere nicht-rückzahlbare Zuschüsse wie den Ausfallsbonus, die im bald siebenten Lockdown-Monat rasch und unkompliziert an die Betriebe fließen müssen."

Viele verschiedene Unternehmer der Gastronomie und Hotellerie sprachen zuletzt immer öfter davon, dass die Wintersaison wohl abzuschreiben sei.

Ausfallersatz

"Der neue Ausfallsbonus wird ab Jänner 2021 als Ergänzung des Fixkostenzuschuss II einen wesentlichen Beitrag zur schnellen Liquiditätshilfe leisten", hieß es von Wirtschaftskammerchef Mahrer. "Das bringt vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine spürbare Entlastung. Damit ergänzt der Ausfallsbonus die Palette von bereits bestehenden staatlichen Unterstützungsinstrumenten wie dem Fixkostenzuschuss und dem vor allem für große Unternehmen wichtigen Modell des Verlustersatzes mit bis zu drei Millionen Euro." Auf europäischer Ebene setze man sich weiter für eine deutlich höhere Grenze für Beihilfen ein.

"Generell begrüßen wir die neuen Wirtschaftshilfen", hieß es zwar vom SPÖ-Politiker und Chef des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV), Christoph Matznetter. "Es wird für die Unternehmerinnen und Unternehmer jedoch immer schwieriger, hier den Überblick zu behalten. Heute wurde vom Finanzminister mit dem Ausfallersatz wieder ein neues Instrument angekündigt. Nur wenn dieser Ausfallersatz unbürokratisch beantragt und schnell ausgezahlt wird, ist den Unternehmern wirklich geholfen."

Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, forderte, dass ein neuerlicher Lockdown nach dem nächsten Öffnen unbedingt vermieden werden müsse. Die Entscheidung zur Verlängerung sei aufgrund der Faktenlage "nachvollziehbar", wenn auch "bitter".

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(APA)

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