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Christkind: Freizeitgeschenke im Trend

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Das Christkind dürfte sich in diesem Jahr - durchaus zur Freude des heimischen Handels - wieder etwas spendabler zeigen - Handel rechnet mit 2 bis 3 Prozent Plus.

Das „Angstsparen“ der vergangenen Jahre hat sich deutlich abgeschwächt. Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft erwartet das Consulting-Unternehmen RegioPlan daher ein nominelles Plus von 2 bis 3 Prozent gegenüber 2004. Insgesamt werden Österreichs Händler heuer um einen Mehrumsatz von 1,5 Mrd. Euro buhlen.

Langfristig gesehen geben die Österreicher aber im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre praktisch gleich viel für Weihnachtsgeschenke aus. Unter Berücksichtigung der Inflationsraten sogar deutlich weniger. Auch im Vorjahr ist der Handel mit einem Weihnachtsgeschäft von 1,4 Mrd. Euro mit plus/minus Null ausgestiegen. Als Weihnachtsgeschäft werden jene Umsätze gesehen, die zusätzlich zu den Umsätzen eines Durchschnittsmonats generiert werden.

Gutscheine ersetzen klassische “Packerl”

Als Trend in den vergangenen Jahren haben sich – zum Missfallen des Einzelhandels – so genannte „Freizeitgeschenke“ herauskristallisiert. Das traditionelle Weihnachtspackerl unter dem Christbaum wird also verstärkt durch Gutscheine für Thermenbesuche, Städtereisen, Weinverkostungsseminare oder Tanzkurse verdrängt. Der Umsatzzuwachs im Handel werde daher mit 2 bis 3 Prozent nur etwa das Ausmaß der Inflationsrate erreichen.

Das Weihnachtsgeschäft verlagert sich zudem immer weiter nach hinten. Während in den 90er Jahren oft schon Anfang Oktober für Weihnachten eingekauft wurde, konzentriert sich nun die Beschaffung der Weihnachtsgeschenke zunehmend auf den Dezember, bzw. sogar über Weihnachten hinaus: Im Jänner werden die immer beliebteren Gutscheine eingelöst.


Für den Handel ist das Weihnachtsgeschäft aber nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Gewinner sind vor allem Spielwaren-Geschäfte, der Uhren- und Schmuckhandel sowie der Buchhandel. Hier ist laut RegioPlan aber der direkte Wettbewerb innerhalb der Branchen sehr groß und Produktneuheiten oder Trends werden entscheiden, ob der Vorjahresumsatz noch erhöht werden könne. Im Spielwarenhandel werden allein im Dezember drei Mal so hohe Umsätze erzielt wie in einem „normalen“ Monat.

60 % mehr Umsatz

Der Elektronikhandel könne dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder mit Rekordumsätzen rechnen. Diese Branche macht im Dezember zwar nur um 60 Prozent mehr Umsatz als in einem Durchschnittsmonat, in absoluten Zahlen sind das aber 270 Mio. Euro. Der Bekleidungshandel führt mit einem Weihnachtsumsatz von 300 Mio. Euro das Branchen-Ranking an.

Baumärkte hingegen profitieren vom Weihnachtsgeschäft kaum, geht aus der RegioPlan-Studie hervor. Die Baumarkt-Umsätze gehen im Dezember sogar um knapp 10 Prozent zurück. Das Baumarkt-Sortiment sei nur in Ausnahmefällen als Geschenk geeignet und die Bausaison starte erst wieder im Frühling, so RegioPlan.

Einkaufen geht das Christkind nach wie vor gerne in großen Einkaufszentren und in den Geschäftsstraßen – schließlich ist eine Shopping-Mall geheizt und es gibt eine große Auswahl an Geschäften. Das Internet spielt noch eine untergeordnete Rolle, gewinnt jedoch im Elektro- und Telekommunikationshandel rasch an Bedeutung.

Von einem leichten Zuwachs im heurigen Weihnachtsgeschäft geht auch das Linzer market-Institut in einer Umfrage für das ORF-Wirtschaftsmagazin „eco“ aus. 7 Prozent der Befragten geben an, heuer mehr für Geschenke ausgeben zu wollen, 62 Prozent haben vor, gleich viel wie im Vorjahr auszugeben. Die Zahl jener, die bei ihren Weihnachtseinkäufen sparen wollen, ist im Vergleich zu 2004 mit 30 Prozent unverändert geblieben.

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