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Chinesischer Großaktionär

Die Vorarlberger Textilgruppe Huber Trikot erhält einen chinesischen Großaktionär. Die chinesisch-australische Benger Brands erwerbe über eine Kapitalerhöhung der Huber Holding AG 27 Prozent am Wäscheerzeuger, berichtet das „WirtschaftsBlatt“ in seiner morgigen (Samstag-)Ausgabe.

Die Altaktionäre der Huber Gruppe würden nicht mitziehen, aber an Bord bleiben, heißt es im Bericht weiter. Ihr Anteil werde dadurch kleiner. Derzeit besitzen die Familien Huber und Rhomberg 48,48 Prozent, der Rest gehört zu gleichen Teilen der top.equity Unternehmensbeteiligungs AG und der Restrukturierungs- und Beteiligungs GmbH, einer Investorengruppe rund um den Industriellen Erhard Grossnigg. Grossnigg ist gemeinsam mit Josef Piller Vorstand der Huber Holding.

Die chinesisch-australische Gruppe Benger Brands produziert an mehreren Standorten in China mit 6.000 Beschäftigten Unterwäsche, Oberbekleidung und Socken für den Weltmarkt, die Exportquote beträgt mehr als 95 Prozent. „Wir erzeugen veredelte Baumwollstoffe, die Chinesen können zu günstigen Bedingungen nähen. Deshalb werden wir ihnen Stoffe liefern und sie für uns Näharbeiten leisten“, wird Grossnigg zitiert.

Während Europas Textilindustrie in China vor allem eine Bedrohung sieht, spricht Grossnigg laut Bericht von einer „beispielgebenden Kooperation“. Der Vorteil für Benger Brands: Sie wollten schon seit längerer Zeit in Europa investieren, um ohne Zwischenhändler auftreten zu können. Im Huber-Vorstand werde es durch den Einstieg keine personellen Veränderungen geben, im Aufsichtsrat werde der Australier Robert Hershan für Benger Brands einziehen.

Huber war ein Sanierungsfall, der Verluste schrieb als Grossnigg 2001 das Steuer übernahm. 2004 gelang der Turnaround, das Betriebsergebnis drehte in den ersten neun Monaten auf knapp 1,8 Mio. Euro ins Plus. Die Gruppe setzt mit 920 Mitarbeitern rund 95 Mio. Euro um.

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