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China: Handbuch für das Schlagen von Verdächtigen

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Eine Anleitung zur spurlosen Gewaltanwendung gegen mutmaßliche Gesetzesbrecher hat in China für Empörung gesorgt. Die Enthüllungen über die Behörde Cheng Guan, die für die Umsetzung von Anordnungen der Kommunalverwaltungen sorgt, verstärke deren schlechtes Image.

Das schrieben am Donnerstag mehrere staatliche Medien. Zuvor waren im Internet Auszüge aus einem Handbuch der Pekinger Cheng Guan veröffentlicht worden, das Tipps für die Verschleierung von Gewaltanwendung gegen Beschuldigte enthält.

Unter anderem hieß es in den veröffentlichten Auszügen, die Beamten sollten “kein Blut im Gesicht oder sichtbare Verletzungen am Körper der Menschen (…) hinterlassen”. Sie sollten aufpassen, dass keiner sie sehe und “diese Handlungen schnell ausführen”.

Dies zeige “den völligen Abstieg der Cheng Guan, dieser zunehmend verbrecherischen Truppe, (…) zur am meisten verdammten Gruppe in China”, hieß es in einem online veröffentlichten Kommentar der Zeitung “Dongbei”. Auch in einem Blog im beliebten chinesischen Internet-Portal Sohu waren empörte Reaktionen zu lesen. “Sie sind schlimmer als Gangster”, schrieb ein Nutzer über die Cheng Guan.

Die in die Kritik geratene Behörde erklärte auf ihrer Website, das Handbuch sei 2006 zum internen Gebrauch herausgegeben worden. Danach sei festgestellt worden, dass es ein paar “unzulässige” Formulierungen enthalte. Die Behördenmitarbeiter seien aber nie darin ausgebildet worden, wie sie Gesetzesbrecher schlagen sollten, versicherte die Pekinger Cheng Guan. Die Mitarbeiter der Behörde, die nicht zur Polizei gehört, stehen immer wieder wegen Amtsmissbrauchs in der Kritik. Anfang 2008 hatten mehrere Cheng-Guan-Mitarbeiter in der Provinz Hubei einen Mann totgeschlagen.

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