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Chile: Streitkräfte verteilen Hilfsgüter

©EPA
Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Chile ist die Verteilung von Hilfsgütern voll angelaufen.
Chile: Streitkrafte verteilen Lebensmittel

Rund 150 Militärfahrzeuge wurden in die Gegend von Concepcion entsandt, um die Bevölkerung mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Zelten und Decken zu versorgen. Die Überlebenden jubelten den Truppen zu, die zugleich mit den Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten begannen und potenzielle Plünderer in Schach hielten.

Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hatte am Sonntag die Entsendung von rund 14.000 Soldaten ins Erdbebengebiet angeordnet. Dies galt als brisante Entscheidung in einem Land, in dem wegen der Militärdiktatur von 1973 bis 1990 in der Bevölkerung große Vorbehalte gegenüber den Streitkräften bestehen. Kritik wurde sofort laut, als ein für Soldatenfamilien vorgesehener Straßenzug in Concepcion als erster mit Hilfsgütern beliefert wurde. Ein Militärsprecher erklärte dazu, diese Familien hätten unter dem Erdbeben genau so stark gelitten wie andere, so dass von einer willkürlichen Bevorzugung keine Rede sein könne.

Die Zahl der Todesopfer wurde am Mittwoch offiziell mit 802 angegeben. Für Panik sorgte inzwischen ein weiteres starkes Erdbeben, das nach Angaben von US-Seismologen die Stärke 5,9 erreichte. Berichte über neue Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Einige Bewohner rannten nach dem Erdstoß jedoch in höher gelegene Gebiete, weil sie Angst vor einer Flutwelle hatten. Das Beben der Stärke 8,8 vom vergangenen Samstag hatte entlang der Küste bei Concepcion einen Tsunami ausgelöst, der zusätzliche Menschenleben kostete und weitere Verwüstungen anrichtete.

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