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Chaos pur, Streit und am Ende folgte noch die Absage

Bei der Jahreshauptversammlung der Rätia Bludenz kam es zum Eklat.
Bei der Jahreshauptversammlung der Rätia Bludenz kam es zum Eklat. ©VOL.AT
Nach kleineren Handgreiflichkeiten und Unstimmigkeiten wurde die außerordentliche Jahreshauptversammlung von FC Rätia Bludenz vertagt, obwohl viele Vereinsmitglieder und Politiker schon im Saal der Remise anwesend waren.
Szenen der JHV von Rätia Bludenz
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Es ist wohl ein großes Novum in der Geschichte des Vorarlberger Amateurfußballs. Die außerordentliche Jahreshauptversammlung des FC Fohrenburger Rätia Bludenz wurde abgesagt  und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Vergeblich warteten etwa knapp 200 Mitglieder und Politiker auf den Beginn der Versammlung in der Remise in Bludenz.

VFV-Präsident Lumper zur Absage

Das Chaos zeichnete sich schon im Vorfeld ab: In den letzten Wochen gab es vereinsinterne Streitereien und die Versammlung, die eigentlich erst im Frühjahr 2021 geplant war, wurde vorverlegt. Einige Vereinsmitglieder sollen sich angeboten habn unter einer neuen Führung diverse Funktionen im Vorstand zu übernehmen. Aus diesem Grund sollte die Versammlung im Zeichen von Neuwahlen bzw. einer Neustrukturierung im Klub stehen.

Unklarheit herrschte vor dem Beginn der Versammlung schon im Eingangsbereich, weil niemand so richtig wusste, wer im Klub eingetragenes Mitglied ist und wer nicht. Vor allem wäre es dann bei etwaigen Neuwahlen, die man in der Folge nicht den Statuten entsprechend durchführen hätte können, höchstwahrscheinlich zu Streitereien gekommen.

Abstand nicht eingehalten

Ein Sicherheitsabstand im Rahmen der Corona-Maßnahmen wurde von den Anwesenden darüber hinaus ebenfalls nicht eingehalten. Aus diesem Grund zog Bürgermeister Mandi Katzenmayer die Reißleine und plädierte wie Rätia Obmann Stefan Fussenegger und Kassierin Nora Glinik für eine Verlegung.

Schuldenstand

Obmann Stefan Fussenegger und sein Vize Bernd Langebner führen den 101-jährigen Traditionsklub aus der Alpenstadt Bludenz schon einige Jahre. Fussenegger und Langebner haben den Verein in einer sehr schwierigen Zeit übernommen, da ein hoher Schuldenstand abgebaut werden musste.

„Fehler passiert“

„Bei der Einladung zur Jahreshauptversammlung sind uns einige Fehler passiert und wir haben uns entschlossen die Versammlung zu vertagen. Wir wollen es den Statuten entsprechend durchführen und über die Zukunft zu einem späteren Zeitpunkt abstimmen. Es sind im Vorfeld viele Dinge passiert, aber der Fußball muss der Sieger sein. Wir wollen den Klub wieder auf Schiene bringen. Ich bin nicht mehr gewillt den Krieg innerhalb des Vereins weiter fortzuführen“, sagte Stefan Fussenegger. Als die Mitglieder bereits in der Remise waren, erfolgte dann die Absage bzw. Verschiebung. Über die angebotene Hilfe der Stadt Bludenz und des Vorarlberger Fußballverbandes zeigt sich Stefan Fussenegger sehr froh.

„Wir haben in kürzester Zeit ein Gremium gebildet um einen neuen Schwung in den Klub zu bringen. So wollen wir nicht mehr weiterarbeiten. Wenn wir die Wahl gewinnen, wird es so schnell wie möglich ein 4er-Gremium geben“, sagte Nora Glinik, die Kassierin von FC Rätia Bludenz und blickt schon zuversichtlich in die Zukunft. „Wir sind ein gut aufgestelltes Team und die Herausforderung - speziell im Nachwuchs - ist riesengroß“, fügt sie abschließend hinzu.

Harte Kritik

„Man muss einen Neuanfang versuchen. Die Stadt Bludenz verlangt beim Kassabericht sämtliche Unterlagen vom Klub. Wir bestehen darauf. Ich möchte nicht vor dem Verfassungsgericht oder dem Rechnungshof stehen“, konstatierte Mandi Katzenmayer mit Nachdruck.

(VOL.AT)

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