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Chancenreich trifft Chancenlos beim Casting

Bregenz (VN) - Zwei Dutzend Spältaschränzer strömen aus dem Landestheater. Es ist nicht Fasching, trotzdem haben sich die Feldkircher Guggamusiker am Sonntag in ihre Kluft geworfen. Beim Casting für die ORF-Show „Die große Chance“ haben sie gerade die Jury überzeugt.
Talente beim Casting

Im September gehts zum Start der Sendung nach Wien. Wieso sie mitmachen? „Jemand von der Show hat uns angerufen. Und wir dachten: Das ist eine Hetz“, erklärt Dirigent Markus Matt.

Breakdance

Knapp 200 Bewerber haben sich am Sonntag in Bregenz eingefunden. Beim Casting mitmachen kann prinzipiell jeder, der etwas Besonderes vorzeigen kann. Der Breakdancer Daniel Sallinger mit seinen Freunden etwa, oder die Nachwuchssängerin Jessica Bechter. Die zwölfjährige Bregenzerin füllt gerade das Anmeldeformular aus. Sie will Janis Joplin singen. Dass sie nicht die Einzige ist, die mit einem Lied die Jury überzeugen will, ist ihr klar. „Es macht mir einfach Spaß. Ich singe seit ich reden kann“, sagt sie und nestelt nervös an dem Zettel herum. Ihre Eltern nehmen es hingegen gelassen. „Castings sind eben in Mode. Man castet ja jetzt schon alles“, meint ihr Vater schulterzuckend. Und fügt hinzu: „Ich finde es gut, dass sie den Mut dazu hat. Ich selbst würde mich sicher nicht trauen.“

Aus dem Castingraum nebenan dringen schräge Töne. Im Landestheater treffen Talent und Selbstüberschätzung direkt aufeinander. Im Foyer warten zwei Dutzend weitere Hoffnungsfrohe. In einer Ecke übt die Harderin Alexa Bussmann noch auf der Gitarre ihr Lied. Daneben: Erleichterung einer Castingteilnehmerin, die die erste Runde absolviert hat und nun vor der Jury auftreten darf. Die Chance dazu bekommt nicht jeder. Für viele ist in der Vorrunde Schluss. Dementsprechend macht sich auf einigen Gesichtern auch Enttäuschung breit.

Alles auf dem Einrad

Keine Spur von Nervosität zeigt derweil Johannes Simma. Auf dem Einrad hüpft der blonde Lockenschopf vor der Jury gekonnt über gestapelte Paletten und balanciert über Biertische, an denen seine Crew gerade jasst. Geprobt hat die Truppe nicht lange. Am Samstag war das erste Treffen, nach zehn Minuten platzte der Reifen des Einrads. Trotzdem klappt am Sonntag alles relativ gut. Die Jury ist überzeugt, auch von der unverkrampften Art des Wälders. Der Sohnemann von Kaspanaze Simma darf zur nächsten Runde im September nach Wien fahren. Sein Ziel? „100.000 Euro“, sagt er ohne zu zögern und lacht. Der Hauptpreis also.

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