ÖVP-Kultursprecher Christoph Winder thematisiert in einer Landtags-Anfrage an Landesstatthalter und Kulturreferent Markus Wallner die bauliche Neugestaltung sowie die konzeptionelle Neupositionierung des Vorarlberger Landesmuseums. Die Möglichkeiten des alternden Hauses und die technischen Notwendigkeiten für einen adäquaten Ausstellungsbetrieb entwickelten sich massiv auseinander. Folglich sei auch die Akzeptanz des Publikums weit unter den Möglichkeiten geblieben, zumal das Landesmuseum über sehr gute Sammlungsbestände verfüge.
Winder will in der Anfrage unter anderem wissen, bis wann Wallner mit einer Neueröffnung des Museums rechnet, wie der zeitliche Fahrplan bis dahin ausschaut und wo der vom neuen Direktor Tobias Natter noch gemeinsam mit dem damaligen Kulturreferenten Hans-Peter Bischof eingeleitete Prozess der Neupositionierung derzeit stehe. Winder betont, dass sich dem Landesmuseum derzeit sowohl inhaltlich als auch baulich eine Jahrhundertchance zur positiven Weiterentwicklung bietet, die optimalst genutzt und begleitet werden sollte.
Sehr geehrter Herr Landesstatthalter !
Das 1857 gegründete Vorarlberger Landesmuseum feiert heuer sein 150-jähriges Bestehen. Die Stadt Bregenz stellte nach mehreren Übersiedlungen des Landesmuseums das heutige Museumsgrundstück zur Verfügung, wo es 1903 zum Spatenstich für einen Neubau kam. Dieser wurde bereits zwei Jahre später fertig gestellt und der damalige Landesarchivar Viktor Klein meinte in seiner Festansprache anlässlich der Eröffnung, dass es sich um einen herrlichen Bau zur Ehre des Landes und zur Zierde der Stadt handle. Im Sommer 1956 wurden vor allem aufgrund der drückenden Raumnot massive Um- und Erweiterungsbauten in Angriff genommen um schließlich das neue Landesmuseum 1960 wiedereröffnen zu können. Seit diesem Zeitpunkt wurde lediglich marginal in das Gebäude des Landesmuseums investiert.
Von einem herrlichen Bau zur Ehre des Landes und zur Zierde der Stadt kann heute wohl nicht mehr die Rede sein. Entwickelten sich doch die Möglichkeiten eines alternden Hauses und die in den letzten Jahrzehnten gesteigerten Besuchererwartungen sowie die technischen Notwendigkeiten für einen adäquaten Ausstellungsbetrieb massiv auseinander. Folglich blieb der Zuspruch und die Akzeptanz des Publikums weit unter den Möglichkeiten. Zumal das VLM über sehr gute Sammlungsbestände sowie eine ausgeprägte wissenschaftliche Basis verfügt.
Ein wichtiger Markstein zur Neupositionierung des Vorarlberger Landesmuseums wurde mit der Bestellung von Dr. Tobias Natter zum neuen Direktor im vergangen Jahr gesetzt. Er meinte in der Sitzung des Kulturausschusses vom 8.11.2006, dass es beim Neubau des Landesmuseums sowie der konzeptionellen Neupositionierung um eine Jahrhundertchance handle. Im Pressefoyer vom 12.12.2006 präsentierte der damalige Kulturreferent Dr. Hans-Peter Bischof das Leitbild (mission statement), welches die Grundlage für die weitere konzeptionelle Entwicklung des Landesmuseums sein soll. Gleichzeitig wurden Eckpunkte der Planung des Neubaues genannt.
Sie, Herr Landesstatthalter, formulierten in Ihrem Beitrag zur Kulturdebatte in der Landtagssitzung vom 14.12.2006, dass Ihnen die Positionierung des Landesmuseums als Kompetenzzentrum für die Landeskultur sowie eine zügige weitere Vorgangsweise bei der Neugestaltung des Hauses ein großes Anliegen sei.
Vor diesem Hintergrund, erlaube ich mir gemäß § 54 der Geschäftsordnung des Vorarlberger Landtages folgende
Anfrage an Sie zu richten:
Für die Beantwortung der Anfrage bedanke ich mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
LAbg Ing Christoph Winder
(Quelle: Presseaussendung von LAbg Ing Christoph Winder, ÖVP)
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