In Peking wird ihm vorgeworfen, Chef eines Schmugglerrings gewesen zu sein, der Waren im Wert bis zu zehn Milliarden Dollar (7,8 Milliarden Euro) in die Volksrepublik China geschmuggelt haben soll. Dabei soll er von korrupten Beamten unterstützt worden sein.
Lai, der über einen Hongkonger Pass verfügt, erklärte, er befürchte, bei einer Verurteilung in China hingerichtet zu werden. Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao versicherte dem früheren kanadischen Premier Jean Chrétien, dass bei einer Auslieferung Lais die Todesstrafe nicht vollstreckt würde. Lai beteuert seine Unschuld. Seine Yuanhua-Gruppe soll seit Mitte der 1990er-Jahre mit Hilfe lokaler Behörden große Mengen an Öl, Autos, Computern und andere Waren über die Hafenstadt Xiamen nach China geschmuggelt haben. Mehr als 200 Funktionäre, darunter der Vizebürgermeister, hohe Zollbeamte, Polizeioffiziere, waren in den Skandal verwickelt sein. Mehrere wurden bereits zum Tod verurteilt und exekutiert.