Ex-Weltmeister Cavendish, zu dessen Teamkollegen auch Bernhard Eisel zählt, setzte sich auf der ersten Etappe von Mont-Saint-Michel zum Utah Beach bei Sainte-Marie-du-Mont (188 km) vor Topfavorit Marcel Kittel (GER), Weltmeister Peter Sagan (SVK) und Andre Greipel (GER) durch und übernahm damit die Gesamtführung. Anstatt eines erwarteten Massenspurts trat nach einem Sturz im Finale, der das Feld teilte, nur eine kleine Gruppe zum Sprint an. Die vier Österreicher landeten nicht unter den besten 50.
Da hatte Cavendish überraschend deutlich das bessere Ende für sich und jubelte mit seinen Kollegen von Dimension Data über den 27. Etappensieg bei der Tour. Auch Eisel hatte in der Sprintvorbereitung seinen Beitrag geleistet. Dem 31-jährigen Cavendish fehlt nur noch ein Tageserfolg auf den Franzosen Bernard Hinault, die Nummer 2 in der Tour-Bestenliste hinter Spitzenreiter Eddy Merckx (BEL/34). Zuvor hatte der Sprinter von der Isle of Man schon bei Giro und Vuelta das Führungstrikot getragen.
“Es war ein großes Ziel von Dimension Data, eine Etappe bei der Tour zu gewinnen. Auch noch das Gelbe Trikot zu bekommen, ist eine Belohnung für unsere Sponsoren und die Wohltätigkeitsorganisation Qhubeka. Ich habe für mein Team gewonnen und auch für die Kampagne ‘Kinder auf dem Rad’. Ich kann es nicht glauben. Eine Etappe zu gewinnen ist unglaublich”, kommentierte Cavendish seinen Erfolg.
“Cav” war heuer mit Eisel zum südafrikanischen Rennstall gewechselt. “Das wird ein ganz besonderer Tag morgen im Gelben Trikot. Es gibt keinen besseren Ort, das zu erreichen als Utah Beach, wo die Soldaten für uns gestorben sind.” Mit dem Etappenziel wurde an die Landung der alliierten Truppen in der Normandie am 6. Juni 1944 erinnert.
Kittel war mit acht Saisonsiegen heuer weitaus erfolgreicher als Cavendish gewesen, verpasste aber seinen neunten Erfolg in Frankreich. Cavendish legt heuer großes Augenmerk auf das Bahntraining, denn er will in Rio im Omnium seine erste Olympiamedaille erobern.
Contador, der zu den größten Herausforderern des Vorjahressiegers Christ Froome zählt, war 79 km vor dem Ziel nach einer Kurve über einen Fahrbahnteiler gestürzt und verletzte sich an der rechten Schulter und an der Hüfte. Er wurde von fünf Tinkoff-Teamkollegen wieder an das Feld herangeführt, war aber sichtlich gezeichnet. Der Spanier kann zwar weitermachen, berichtete aber von “Abschürfungen auf meiner gesamten rechten Seite vom Knöchel aufwärts.” Doch wenigstens müsse er “nicht nach Hause fahren. Hoffentlich komme ich gut durch die nächsten Tage und kann mich bis zu den Bergen erholen. Es gibt ein paar Stellen an meiner Schulter, die mir Sorgen bereiten, aber ich will optimistisch bleiben.”
Contador kam nach seinem Sturz mit 55 Sekunden Rückstand ins Ziel. Im unübersichtlichen Finale hatten zwar auch Titelverteidiger Froome und Mitfavorit Nairo Quintana jeweils 23 Sekunden verloren, sie wurden nach einem Juryentscheid jedoch ebenso offiziell zeitgleich mit Cavendish gewertet wie Contador. In den Massensturz war unter anderem Marco Hallers Katjuscha-Teamkollege Michael Morkov verwickelt, der Däne musste ins Krankenhaus.
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