Von VOL.AT-Gerichtsreporterin Christiane Eckert
Montag Vormittag wurde eine Reihe von Zeugen einvernommen. Teilweise reichen die Zeiträume tatsächlich weit zurück, teilweise zweifelt auch die Staatsanwaltschaft am Wahrheitsgehalt. Vor allem, weil 2016 bei den Einvernahmen nach Aufdecken des Falles noch einiges sehr konkret und belastend ausgesprochen wurde.
Heute häufen sich die Formulierungen „keine Ahnung“, „das ist doch alles schon so lange her“ und „das hab ich auch nur gehört, gesehen hab ich es nicht“.
Begriffe raten
Eine Aussage wurde 2016 folgendermaßen protokolliert: „Ich habe gesehen, wie der Betreffende Hartstoffe in die Drainage eingefüllt hat“. Im Prozess relativiert sich die belastende Aussage. „Hartstoffe“, also Glasfläschchen mit undefinierbaren Substanzen oder Batterien eingegraben, könne er nicht sagen. So meint der Zeuge heute, er wisse gar nicht, was Hartstoffe seien, obwohl sich der Ausdruck mehrfach in seiner Aussage wiederfindet. Er habe Baggerarbeiten beobachtet, was eingearbeitet wurde, könne er nicht sagen.
Schlechtes Gewissen
Ein anderes nicht mehr erinnerliches Gespräch wird mit einem zweiten Zeugen erörtert. Demnach habe der 33-jährige damalige Maschinist seinen Vorgesetzten gefragt, ob er kein schlechtes Gewissen habe, derartiges Material in das Gelände einzubauen. Der habe ihm seine Hände hingestreckt und gegen gefragt: „Haben diese Hände gearbeitet?“. So sagte es der Zeuge 2016 aus. Heute: „Keine Ahnung, erinnere mich nicht daran.“
Selbst als der besitzende Richter nachhakt, dass dies doch kein alltägliches Gespräch sei, bleibt es dabei. Ebenso nicht mehr erinnerlich ist dem Zeugen die vor der Polizei getätigte Aussage: „Auftrag kam von Bösch“ und „Habe Bösch mehrfach auf dem Gelände vorbeifahren sehen“. Auch hier wiederholt sich heute die Antwort: „Keine Ahnung“ ein weiteres Mal.
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