AA

Camper und Hund gerettet: Das sollte man beim Campen an Gewässern beachten

©VOL.AT/Mayer, Wasserrettung Vorarlberg
Zwei Camper und ein Hund mussten aus der Bregenzerach gerettet werden. Im VOL.AT-Interview spricht Wasserrettungslandesleiter Sebastian Hellbock über den Einsatz und erklärt, was man beim Campen an Gewässern beachten sollte.
Camper und Hund gerettet

Am Samstagabend mussten zwei Camper und ihr Hund in Kennelbach von der Wasserrettung aus einer misslichen Lage befreit werden: Die beiden 34-jährigen Männer wollten die Nacht an der Bregenzerach verbringen, ihr Schlauchboot trieb ab und ließ sie alleine zurück. “Wir wurden am Samstagabend gegen 20 Uhr alarmiert, dass zwei Outdoorbegeisterte mit ihrem Hund in der Bregenzerache unterwegs sind und nicht mehr ans sichere Ufer hinübergelangen können”, schildert Sebastian Hellbock.

Rasche Bergung ohne Hilfsmittel

“Wir sind dann gleich mit sieben Fahrzeugen ausgerückt, weil das doch ein schwieriger Einsatz für die Wasserrettung ist, in der Nacht bei Strömung und unklarer Ortsangabe.” Auch wenn die Situation an der Bregenzerache an sich relativ unspektakulär gewesen sei, habe die Dunkelheit den Einsatz erschwert. Man habe die Strömungen und Verhältnisse direkt im Fluss nicht so gut beurteilen können. “Wir haben uns dann zu einer direkten Flussquerung ohne weitere Hilfsmittel – wie etwa Boote – entschieden, da es länger gedauert hätte, diese anzufordern”, erklärt Hellbock die Bergung der beiden Personen. “Beim Hund selbst war die Angst zu groß, den haben wir auf dem Landweg auf die andere Uferseite geborgen.”

©Wasserrettung Vorarlberg

Vorsicht beim Campen an Gewässern

“Insgesamt sind die Einsätze in dem Bereich in Flüssen eher steigend”, meint der Landesleiter. In den letzten Jahren würden sich vermehrt Leute an Bächen und Flüssen aufhalten, teilweise dort auch campen. “Ungewöhnlich an diesem Fall war eigentlich die Jahreszeit. Dass man zu dieser Zeit am Fluss campt”, schildert Hellbock. Auch wenn Campen an Gewässern nicht generell verboten ist, gebe es einiges zu beachten. Besonders wichtig sei die Wahl der richtigen Stelle, wobei man auch einen Rückzügsweg bei raschem Wasseranstieg bedenken müsse. “Man sollte den Lagerplatz sorgfältig auswählen, nicht gerade direkt am Fluss, sonder irgendwo in der Uferzone und sollte sich natürlich bewusst sein, dass man sich direkt in einem Gefahrenbereich befinden kann”, verdeutlicht der Wasserretter.

Auf Strömung achten

Auch die Strömung ist ein Faktor, der bei längeren Aufenthalten an Bächen und Flüssen beachtet werden sollte. “Es gibt natürlich auch Grenzwerte. Die zwei Burschen wollten hier eher kein Risiko eingehen, von der Strömung mitgerissen zu werden”, so Hellbock. Die Wasserrettung hat hier auch einen Tipp: “Bei einem Meter pro Sekunde Fließgeschwindigkeit solle man nicht weiter als knietief hineingehen.” Sollte man sich trotzdem unwohl fühlen oder gar Angst bekommen, solle man den Notruf wählen. Auch die Wasserrettung könne man noch dazurufen. “Dann können wir mit speziellen Bergemethoden helfen”, erklärt der Landesleiter der Wasserrettung.

(red.)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Camper und Hund gerettet: Das sollte man beim Campen an Gewässern beachten