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Button Sieger des abgebrochenen Malaysia-Grand-Prix

Der Engländer Jenson Button hat am Sonntag in Sepang auch den zweiten Formel-1-WM-Lauf des Jahres gewonnen.

Die erwartete Sintflut hat Sepang am Sonntag pünktlich während des Grand Prix von Malaysia erreicht. Das zweite Saisonrennen der Formel-1-WM musste nach etwas mehr als der Hälfte der Distanz wegen heftigen Regens abgebrochen werden. Ein Neustart war wegen Dunkelheit nicht mehr möglich, das Rennen wurde mit halben Punkten gewertet. Auftaktsieger Jenson Button war auch im Regen nicht zu schlagen. Der Engländer triumphierte im Brawn GP vor den beiden Deutschen Nick Heidfeld und Timo Glock.

 

Nach 32 von 56 Runden war im Dschungel Endstation – dem aufgrund der besseren TV-Zeiten in Europa nach hinten verschobenen Start sei Dank. Die hereinbrechende Dämmerung ließ eine Fortsetzung auch bei schwächer werdendem Regen nicht mehr zu. Die Rennleitung hätte zwar alles versucht, Fahrer und Teams wehrten sich bei schlechter Sicht aber erfolgreich dagegen. “Es war ein total verrücktes Rennen”, erklärte Button, der sich nach seinem dritten GP-Sieg zumindest über fünf WM-Punkte freuen durfte.

Dabei war von Beginn an nicht alles für Button gelaufen. Der neue WM-Favorit war bei noch trockener Strecke aus der Pole Position gestartet, fiel nach einem Duell mit Williams-Pilot Nico Rosberg aber vorübergehend auf Platz vier zurück. Sein Brawn präsentierte sich allerdings auch in Malaysia als überlegenes Auto. Der 29-Jährige ging erst an Fernando Alonso und in der Box auch an Rosberg und Jarno Trulli vorbei. Als nach 22 von 56 Runden erstmals Regen einsetzte, lag Button bereits deutlich voran.

Selbst eine missglückte Reifenwahl – Button hatte zwischenzeitlich Intermediates aufgezogen und musste daher zwei Runden später erneut an die Box – vermochte den Brawn-Piloten nicht von Platz eins zu verdrängen. “Die Reifen auszuwählen, war gar nicht so einfach”, gestand der neue F1-Star, der sein Auto zuvor noch nie im Regen gefahren war. “Jetzt habe ich noch immer keine Zielflagge ohne Safety Car gesehen”, scherzte Button. Der Auftakt in Australien war nach einem Unfall neutralisiert zu Ende gegangen.

Der Wolkenbruch hatte einige Runden auf sich warten lassen, kam dann aber umso heftiger. Nachdem sich selbst hinter dem Safety Car einige Fahrer – darunter Red-Bull-Jungstar Sebastian Vettel – von der Strecke verabschiedet hatten, kam die Rote Flagge zum Einsatz. Bis Button dann endgültig zum Sieger erklärt wurde, dauerte es nach einiger Verwirrung um die folgenden Plätze noch fast 50 Minuten. Das Rennen wurde nach dem Stand der 31. Runde mit halben Punkten gewertet – erstmals seit Adelaide 1991.

Button führt in der WM nun fünf Zähler vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello, der hinter Toyota-Pilot Trulli Platz fünf belegte. Dahinter folgten Mark Webber im Red Bull, Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren und Rosberg. Keine Punkte gab es nach einem völlig verpatzten Rennen für Ferrari. Felipe Massa kam nicht über Platz neun, Kimi Räikkönen nicht über Rang 14 hinaus. Beim Finnen hatte sich das Team trotz Beratung durch Rekordweltmeister Michael Schumacher mit den Reifen verpokert.

Ferrari hatte wenige Minuten zu früh auf Regen gesetzt. Bis dieser tatsächlich einsetzte, waren Räikkönens Regenreifen völlig am Ende. Seinem Image als “Iceman” wurde Räikkönen dennoch gerecht – als er sich nach dem Abbruch in der Box ein Eis genehmigte, während seine Kollegen noch auf der Start-Ziel-Geraden der Dinge harrten. Zuletzt war ein Rennen 2003 in Brasilien vorzeitig abgebrochen worden. Damals war Giancarlo Fisichella auf Kosten von Räikkönen nachträglich zum Sieger erklärt worden.

Profiteur des Regen-Abbruchs war vor allem Heidfeld, der vom zehnten Startplatz mit nur einem Stopp nach vorne gespült wurde. “Ich habe am Schluss nur noch versucht, mein Auto auf der Strecke zu halten”, gestand der BMW-Pilot. Glock freute sich über “eines der besten Rennen” seiner Karriere. “So viel Durcheinander habe ich aber selten erlebt. Ich hoffe, alle können halbwegs schwimmen”, meinte der Toyota-Mann. Red Bull holte 1,5 Punkte durch Webber, Vettel wurde als 15. gewertet. Die Toro Rossos von Sebastien Bourdais und Sebastien Buemi belegten die Plätze 10 und 16.

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