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Bush unterstützt Aussöhnung in Korea

Bush betont, dass kein US-Angriff auf Nordkorea geplant ist und übt scharfe Kritik an der Führung in Pjöngjang. "Ich bin zu einem Dialog bereit", so der US-Präsident.

US-Präsident George W. Bush hat seine Unterstützung für die Entspannungspolitik Südkoreas erklärt und alle Spekulationen über einen Krieg gegen Nordkorea zurückgewiesen. „Wir haben nicht die Absicht einer Invasion in Nordkorea“, sagte US-Präsident George W. Bush nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung am Mittwoch in Seoul. Bush erklärte, dass er die von Kim verfolgte „Sonnenscheinpolitik“ unterstütze.

Zugleich verteidigte er seine Angriffe auf Nordkorea, das er Ende Jänner als Teil einer „Achse des Bösen“ bezeichnet hatte. Das Regime in Pjöngjang sei nicht auf Versuche der USA eingegangen, in einen Dialog einzutreten. Er werde seine Meinung über Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il nicht ändern, bis Pjöngjang für die Bürger Nordkoreas sorge und den Dialog aufnehme, sagte Bush. „Ich bin zu einem Dialog mit Nordkorea bereit“, betonte der US-Präsident.

Der südkoreanische Staatschef Kim Dae Jung begrüßte Bushs Unterstützung für seine Annäherungspolitik gegenüber Pjöngjang. „Wir haben uns darauf verständigt, das Problem der nordkoreanischen Massenvernichtungswaffen und Raketen zu einem frühen Zeitpunkt durch Dialog zu lösen“, sagte Kim.

Beide Präsidenten fuhren nach ihrem mehr als zweistündigen Gespräch zu einem neu gebauten Bahnhof nahe der entmilitarisierten Grenze zu Nordkorea. Er liegt an einer unterbrochenen Bahnlinie zwischen Nord- und Südkorea. Bei dem historischen Gipfel Kims mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Il wurde die Erneuerung der Bahnverbindung vereinbart. Wegen der Spannungen mit den USA hat Nordkorea jedoch die Arbeiten im vergangenen Jahr ausgesetzt.

Bush wollte an der innerkoreanische Grenze eine Rede halten. Seine Sprecherin Karen Hughes kündigte an, der US-Präsident werde dabei die Situation in Nordkorea mit der gleichen Deutlichkeit ansprechen wie in seiner umstrittenen Rede zur Lage der Nation Ende Jänner, als er das Wort von der „Achse des Bösen“ verwendete. Bush werde darüber sprechen, dass „einige der gefährlichsten Regime“ der Welt davon abgehalten werden müssten, die „gefährlichsten Waffen der Welt“ zu entwickeln.

Seit dem Ende des Korea-Kriegs von 1950-53 herrscht zwischen beiden Ländern zwar ein Waffenstillstand, ein Friedensvertrag wurde bisher aber nicht abgeschlossen. Die USA haben 37.000 Soldaten in Südkorea zum Schutz vor einem Angriff aus dem Norden stationiert.

George W. Bush hat in Nordkorea das Böse erblickt

Bei seinem Blick über die Grenze nach Nordkorea sah US-Präsident George W. Bush genau das, was er erwartet hatte:
das Böse. Von einem schwer gesicherten Bunker aus schaute Bush durch ein Fernglas hinüber zur 90 Meter entfernten Grenze. Oberstleutnant Williams Miller deutete auf ein Gebäude in Nordkorea mit einer aufgemalten weißen Taube und erklärte, es handele sich um das Friedensmuseum des koreanischen Volkes. Dort würden auch zwei Äxte aufbewahrt, mit denen nordkoreanische Truppen 1976 zwei amerikanische Soldaten getötet hatten. „Haben Sie das gehört?“, rief Bush den mitgereisten Journalisten zu. „Die Äxte, mit denen zwei US-Soldaten geschlachtet wurden, liegen in deren Friedensmuseum. Kein Wunder, dass ich denke, sie sind böse.“

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