Dies bestätigte die Sprecherin der UNO-Mission in Burundi, Isabelle Abric. Mindestens 70 weitere Verletzte würden noch im Krankenhaus behandelt. Die Angreifer hätten das Lager nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo am Freitagabend in Brand gesteckt, teilten die örtlichen Behörden mit. Sie hätten ihre Opfer erschossen oder auf sie eingehackt.
In dem Lager lebten Banyamulenge-Tutsi, die aus der kongolesischen Unruheprovinz Süd-Kivu geflohen waren. Die burundesische Rebellengruppe Nationale Befreiungskräfte (FNL) soll sich zu der Tat bekannt haben. Die UNO untersuche jedoch, ob der Angriff von Kämpfern eines kongolesischen Stammes unterstützt wurden, sagte Sprecherin Elisabeth Nabaa. Auch eine Beteiligung ruandischer Rebellen, die im Ostkongo operierten, werde geprüft. Der UNO-Sondergesandte in Burundi, Noureldine Satti, sprach von einer unfassbaren Barbarei. Das überfallene Lager in Gatumba lag nur 20 Kilometer von der kongolesischen Grenzstadt Uvira entfernt.
UNO-Vertreter aus dem Kongo und Burundi hätten das Lager besucht, sagte Nabaa. Es ist ein furchtbarer Anblick. Viele Menschen sind verbrannt, Familien, Kinder, Frauen und Männer, berichtete die UNO-Sprecherin in einem Telefongespräch aus der kongolesischen Stadt Bukavu. Die Opfer seien offenbar im Schlaf überrascht worden. Der Überfall sei offenbar sorgfältig vorbereitet worden, die Angreifer seien schwer bewaffnet gewesen.
Der brutale Angriff auf ein burundesisches Flüchtlingslager ist nach den Worten von Präsident Domitien Ndayizeye von Tätern verübt worden, die aus der Demokratischen Republik Kongo kamen. Sie haben unser Land angegriffen und unsere Grenze verletzt, um kongolesische Zivilisten zu massakrieren, die um Asyl gebeten hatten, sagte der Staatschef am Samstag bei einem Besuch in dem Lager im Dorf Gatumba.
Das Lager bot am Samstag ein Bild des Schreckens. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, in Dutzenden von niedergebrannten Hütten seien zahlreiche vollkommen verkohlte Leichen von Frauen und Kindern zu sehen. In einigen nicht in Brand gesteckten Hütten lagen Dutzende von Leichen am Boden, die durch Schüsse oder Buschmesser getötet wurden. Überlebende standen fassungslos oder weinend davor und versuchten sich Trost zu spenden, indem sie sich umarmten.
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