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Burtschers Job ist heiß begehrt

Dornbirn, Wien – ORF-Direktorsposten im Landesstudio: Insgesamt gibt es sechs Bewerbungen. LH Sausgruber entscheidet.
ORF-Landesdirektion: Die Kandidaten

Wie die VN berichteten, wird der Vorschlag von Generaldirektor Alexander Wrabetz zur Bestellung der Direktorenposten in den ORF-Landesstudios mit Spannung erwartet. In Wien hatte es zuletzt geheißen, die Wiederbestellung Wolfgang Burtschers – kolportiert wird ja eine Halbzeitlösung – sei alles andere als sicher. Burtscher selbst sagte zuletzt, er habe sich beworben „und ich gehe davon aus, dass mich der Generaldirektor am Donnerstag vorschlagen wird“.

Die Bewerbungen

Fix ist, dass sich Burtscher gegen mehrere Kandidaten aus dem eigenen Landesstudio durchsetzen muss. Denn beworben haben sich neben Burtscher selbst auch Chefredakteurin Marion Flatz, Vorarlberg-Heute-Moderatorin Raphaela Stefandl, Radio-Programm-Chef Matthias Neustädter und Moderator Markus Klement. Als einziger Kandidat „von außen“ beworben hat sich Hanno Settele, der ORF-Korrespondent in Washington, D.C. Burtscher selbst hatte noch am Freitag gesagt, er habe Neustädter zur Kandidatur geraten; andere Bewerbungen aber seien ihm nicht bekannt. Wie geht es weiter? Dem Vernehmen nach sind Flatz und Stefandl bereits heute in Wien, um bei Wrabetz ihre Bewerbung zu begründen. Ein Hearing im klassischen Sinn soll es keines geben.

Das weitere Prozedere

Was sagt Burtscher selbst zu den vielen Bewerbungen aus dem Landesstudio? „Die, mit denen ich gesprochen habe, haben mir mitgeteilt, dass sie damit ihr Interesse für die Zeit nach mir bekunden wollten.“ Er sei davon ausgegangen, dass es mehrere Bewerbungen geben werde. „Allen, die sich mit mir in Verbindung gesetzt haben, habe ich gesagt, dass ich die Bewerbung nicht als Illoyalität oder als unfreundlichen Akt werte. Da gibt es von mir null Verstimmung oder Ärger.“ Burtscher sagt, dass er „zum Teil den Leuten selbst geraten hat, sich zu bewerben“. Wem denn, neben Neustädter? „Wenn jemand langjährige Chefredakteurin ist, dann ist die Bewerbung legitim, und ich schätze auch die Rapahaela als langjährige Kollegin.“ Die anderen könne er, was die Führungsqualität betreffe, nicht einschätzen. Trotz all der Bewerbungen geht der 62-Jährige weiter davon aus, wiederbestellt zu werden. Aber: „Ich entnehme den VN, dass Stiftungsrat Meusburger die Zeit für einen Generationenwechsel als reif ansieht. Das bleibt ihm unbenommen.“

Sausgruber entscheidet

Wie gehts weiter? Burtscher: „Der Generaldirektor schlägt vor, hört vorher die Meinung des Landeshauptmannes, der Stiftungsrat beschließt.“ Soll heißen, dass Landeshauptmann Herbert Sausgruber die entscheidende Rolle spielt. „Sausgruber hat es in der Hand“, sagt ein langjähriger Branchenkenner, „Wrabetz wird ohne Zutun vom Landeshauptmann nichts unternehmen.“ Und Sausgruber scheint sich, so zumindest wird kolportiert, bereits auf Burtscher festgelegt haben. Sausgruber will die Sache allerdings nicht kommentieren. Aus seinem Büro hieß es gestern: „Generaldirekor Wrabetz ist am Zug, uns liegt noch kein Vorschlag vom Generaldirektor vor.“ Zudem wurde auf das ORF-Gesetz verwiesen. Dort heißt es: „Der Landesdirektor wird auf Vorschlag des Generaldirektors vom Stiftungsrat bestellt. Vor der Erstattung seines Vorschlages auf Bestellung des Landesdirektors hat der Generaldirektor eine Stellungnahme des betroffenen Landes einzuholen.“ In Wien halten sich dennoch Spekulationen, dass die Entscheidung auch davon abhänge, ob Burtscher bereit ist, eine verbindliche Erklärung abzugeben, nach zwei Jahren in Pension zu gehen. Sollte er dies nicht tun, könne man gleich eine Neubesetzung des Landesdirektor-Postens vornehmen. Das Problem? Ein Landesdirektor kann ausschließlich auf fünf Jahre, also die volle Periode, bestellt werden. In Wien werden deswegen Flatz und Stefandl durchaus Chancen zugebilligt – als Signal an Frauen und als Zeichen für einen Generationenwechsel. Es wird spannend.

VN: Andreas Dünser
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