AA

Burgtheater erhöht Kartenpreise

Die finanziell schwierige Situation des Wiener Burgtheaters bekommen die Zuschauer ab der kommenden Saison auch direkt zu spüren. Um durchschnittlich zwölf Prozent erhöht das Theater seine Kartenpreise, um einem erwarteten Budgetdefizit entgegenzuwirken.

Die teuersten Karten kosten damit 48 statt derzeit 44 Euro. Der kaufmännische Leiter Thomas Drozda erwartet Mehreinnahmen von netto 350.000 Euro.

„Unstreitig! Die Idee ist groß. Der Prinz muss handeln. Lebhaft fühl’ ich das. Doch dieser Anschlag fordert Geld.“ Dieses „Don Carlos“-Zitat gibt das Burgtheater seinem Geschäftsbericht 2003/04 mit auf den Weg. „Gemeint sind Prinz Franz (Morak, Anm.) oder Prinz Georg (Springer, Anm.)“, so Direktor Klaus Bachler. Derzeit scheint vor allem Springer die große Ideen auch pekuniär zu unterstützen.

Dass das Haus im abgelaufen Geschäftsjahr mit einem negativen Betriebsergebnis von lediglich rund 100.000 Euro abgeschlossen hat, liegt laut Drozda an einer Abfederung durch die Bundestheater-Holding von 1,7 Millionen Euro. Für die laufende Saison sollen 1,86 Millionen Euro von der Holding in das finanziell angeschlagene Theater fließen.

Die Kartenpreise werden um zwei bis vier Euro erhöht, „obwohl wir sowieso schon am oberen Rand liegen,“ so Bachler am Freitag. Ähnlich hohe Kartenpreise bei Sprechtheaterbühnen verlangen im deutschsprachigen Raum nur das Hamburger Thalia-Theater und das Zürcher Schauspielhaus. Nicht erhöht werden die Festabonnements, die dritte Preiskategorie der Wahlabos sowie Kartenpreise für Schüler, Studenten, Zivildiener und Arbeitslose.

Die Situation des Theaters sei „erfreulich und absurd zugleich“, so der Direktor. Ein Besucherzuwachs um 15.000 Zuschauer, eine Sitzplatzauslastung von durchschnittlich 83,2 Prozent, eine „hohe Produktivität und internationale künstlerische Anerkennung“ sind für Bachler sichere Zeichen, dass der Kurs stimmt. Was nicht stimme, seien die Subventionen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wien Aktuell
  • Burgtheater erhöht Kartenpreise