“Es ist schrecklich hier. Wir bekommen nur wenig Essen. Obst gibt es fast nie”, sagte ein Bewohner des Heimes in Redlschlag dem “Kurier”. Der Quartiergeber könne demnach die Aufregung nicht verstehen: “Ich habe die Pension seit sieben Jahren und wurde immer wieder von der Behörde kontrolliert.”
Aus dem Büro von Landesrat Peter Rezar (SPÖ) teilte man auf APA-Anfrage mit, man habe die Information, dass sich acht Personen im Hungerstreik befänden. Diesen würde es darum gehen, den ihnen als Verpflegungsgeld zustehenden Betrag von 200 Euro in bar zu erhalten. Die Entscheidung darüber, das Geld auszuzahlen, liege bei der Behörde: “Das kann einfach umgestellt werden.” Mit Monatswechsel könnten die Flüchtlinge künftig die 200 Euro beziehen.
Die betreffende Unterkunft sei bereits Dienstagvormittag kontrolliert worden. “Dabei ist festgestellt worden: Das Haus selber ist nicht in einem so desolaten Zustand, wie es offenbar durch Fotos vermittelt wurde”, so ein Sprecher des Landesrates. Zimmer seien offenbar “teilweise durch die Bewohner selbst verschmutzt worden”, so seien beispielsweise Badewanne und Dusche länger nicht ausgespült worden.
Zudem wären Betten nicht mehr im besten Zustand. In so einem Fall gebe es “für den Quartiergeber Auflagen, die hat er innerhalb einer Frist auszubessern. Sonst wird der Vertrag gekündigt.” Laut dem Sprecher hätten die Bewohner “am Essen nichts auszusetzen gehabt”. Sie würden sich “lediglich etwas mehr Gemüse am Speiseplan wünschen”.
“Es macht wütend, dass zum wiederholten Mal eine Asylwerberpension mit Schimmel an den Wänden und menschenunwürdigen Zuständen bekannt wird. Obwohl solche Unterkünfte seit Jahren kritisiert werden, gibt es sie offensichtlich immer noch”, erklärte die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun, in einer Aussendung. “Diese Zustände machen einmal mehr deutlich, wie dringend wir einen Beschluss über einheitliche und vor allem klare Mindeststandards zur Unterbringung brauchen”, so Korun.
Ganz offensichtlich brauche es systematische Kontrollen von einheitlichen Mindeststandards statt “oberflächlicher Wohlfühl-Besuche, wo beide Augen fest zugedrückt werden”, erklärte Korun, die “Stillstand” bei Asylverfahren ortet: Solange die Verfahren stehen würden, bekämen zum Beispiel syrische Asylwerber kein Asyl und ihre Familienangehörigen hätten keine Chance, in ein sicheres Land einzureisen.
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