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Burg am Tag der offenen Tore

Hohenems - Die neunjährige Magdalena fragt sich bei ihren Besuchen auf der Ruine Alt Ems immer wieder: "Wo ist da nur der Geheimgang in die Stadt runter."

Auch möchte sie gerne wissen, wo denn nur der Schatz liegt. Das aus dem 12. Jahrhundert stammende Bauwerk, das in den nächsten Jahrhunderten weiter wuchs, öffnete am gestrigen Bilderbuch-Sonntag seine Mauertore nicht nur für historisch interessierte Erwachsene, sondern auch für die Phantasie der Kinder.

Vorträge, Führungen

Da gab es einiges, was zum Nachempfinden der „guten alten“ Zeit anregte. Zum Beispiel den Alemannenverein mit seinem Kriegerlager. Mit Mimen in orginaltreuem Gewand, mit nachgestellten Schwertkämpfen, welche Jung und Alt in Atem hielten. Da gab es aber auch jene burgkundigen Fachleute, die mit ihren Vorträgen und Erzählungen die Ruine Alt Ems den Besuchern näher brachte. Hugo Loacker, Burgenexperte Franz Joseph Huber und DI Raimund Rhomberg gaben spannende Einblicke in Bauweise, Geschichte und Funktion des geschichtsträchtigen Bauwerks. „Ich finde es gut, dass Alt Ems der Bevölkerung nahegebracht wird“, meinte etwa die 70-jährige Rosa Mathis. „Wenn ich von auswärts Besuch habe, zeige ich ihnen dieses Stück Hohenems gerne.“

Vision Freilegung

Um dieses Stück Hohenems aber weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind umfassende Renovierungsmaßnahmen notwendig. „Aus Sicherheitsgründen müssen wir zum Beispiel die Burgmauern festigen. Weil sonst könnte bald niemand mehr hier herumspazieren“, erläutert Norbert Häfele vom Hohenemser Kulturkreis. „Die Sanierungen hören praktisch nie auf“, verweist DI Raimund Rhomberg auf die Dimension des Projekts „Alt Ems“. Die Vision des beim Denkmalamt beschäftigten Bauexperten: „Dass wir irgendwann die ganze Burg freilegen.“

Kaiserwetter

Ein Wunsch, dem leider finanzielle Grenzen gesetzt sind. Die Freunde der Ruine „Alt Ems“ müssen um jeden Sanierungseuro kämpfen. Immerhin standen in den letzten Jahren 230.000 Euro zur Verfügung, heuer wurden 50.000 Euro verbaut. Den Tag der Burgruine Alt Ems feiern die Verantwortlichen jedes Jahr. „Wir müssen ja auf uns aufmerksam machen und im öffentlichen Bewusstsein bleiben“, sagt Norbert Häfele. Was gestern bei traumhaften Wetter gelang. Mehrere hundert Besucher pilgerten zur Ruine. Und die kleine Magdalena freute sich. „Ich will ja“, so ließ sie sich herauslocken, „eines Tages einmal ein Buch über die Ruine Alt Ems schreiben.“

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