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Bures drängt bei Mindestlohn

Doris Bures macht in Sachen 1.000 Euro Mindestlohn Druck auf die Sozialpartner. Nicht einzusehen wäre für sie eine Verzögerung des Mindestlohns durch die Standesvertreter der Freien Berufe.

Der von ihnen angedachte Stufenplan ist für Bures zwar ein „gangbarer Weg“, der Frauenministerin gehen die von Wirtschaftskammer und ÖGB kolportierten Pläne mit einem Endausbau ab 2009 aber zu langsam.

„Der Wirtschaft geht es gut. Ich bin überzeugt, dass es bei gutem Willen machbar ist, bis spätestens Mitte 2008 für jede Vollzeitbeschäftigung mindestens 1.000 Euro brutto zu zahlen“, sagte Bures am Donnerstag der APA. Das wäre „ein starkes Lebenszeichen der Sozialpartnerschaft“.

Die „Presse“ hatte am Mittwoch berichtet, gemäß dem geplanten Stufenplan solle der 1.000 Euro Mindestlohn in Branchen, in denen die Löhne laut Kollektivvertrag derzeit über 900 Euro liegen, spätestens ab 1. Jänner 2008 verwirklicht werden, in Branchen, in denen die Gehälter noch unter 900 Euro liegen, spätestens bis 1. Jänner 2009. Bures will diesen Zeitplan nun um zumindest ein halbes Jahr verkürzen.

Nicht einzusehen wäre für Bures eine Verzögerung des flächendeckenden Mindestlohns durch die Standesvertreter der Freien Berufe. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese finanziell sehr lukrativen Branchen in Sachen Mindestlohn auf die Bremse steigen. Das würde ja auch dem Image dieser Branchen nicht gerade dienlich sein.“ Ordinationshilfen bei Zahnärzten und bei Ärzten liegen in manchen Bundesländern ebenso wie Angestellte bei Notariaten oder Rechtsanwälten noch unter der 1.000-Euro-Grenze.

Bures hofft, dass der aktuelle Armutsbericht eine „starke Argumentationshilfe“ ist, für alle Branchen „spätestens Mitte 2008“ den Mindestlohn sicherzustellen. Demnach ist die Gefahr, in die Armut abzurutschen für Personen, die trotz Vollerwerbstätigkeit weniger als 1.000 Euro brutto verdienen, doppelt so hoch wie für die gesamte Gruppe der Erwerbstätigen.

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