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Bundespräsident zum Nationalfeiertag: Gemeinschaft und Respekt

Der Bundespräsident Van der Bellen hält eine Rede zum Nationalfeiertag.
Der Bundespräsident Van der Bellen hält eine Rede zum Nationalfeiertag. ©APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
Heute hält traditionell der Bundespräsident von Österreich eine TV-Ansprache. Alexander Van der Bellen zeigt sich optimistisch und appelliert an den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl in Österreich.

Gemeinschaftsgefühl und respektvollen Umgang miteinander mahnte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner TV-Ansprache zum Nationalfeiertag ein. Er zeigte sich prinzipiell optimistisch für die Zukunft, wünschte sich aber von den Zusehern, sich an das “Österreichische” zu erinnern – also das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, die Lösung zu suchen und nicht den Streit.

Denn das Gefühl der Zusammengehörigkeit und respektvoller Umgang miteinander seien die Grundlage des österreichischen Erfolgsmodells in den letzten 100 Jahren. “Ich erwarte, dass wir das nicht aus den Augen verlieren”, sagte Van der Bellen in der Ansprache, die um 19.46 Uhr in ORF ausgestrahlt wird. “Österreichisch” sein bedeute, zur Kenntnis zu nehmen, dass “die Welt eben nicht aus Schwarz und Weiß, aus unversöhnlichen Positionen besteht, sondern dass eine Lösung zum Wohle aller immer in der Mitte liegt”.

Bundespräsident Van der Bellen zeigt sich optimistisch

Van der Bellen zeigte sich als “Optimist”, der “an unser Land und unsere Zukunft glaubt” – wies aber auf aktuelle Gefahren hin: Polarisierung und Unversöhnlichkeit, die sich nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt breitmachen, die Verächtlichmachung Andersdenkender, des Mitgefühls und der Mitmenschlichkeit. Der Bundespräsident warnte vor einer “scheibchenweisen Radikalisierung der Standpunkte” und davor, sich “langsam an Inakzeptables zu gewöhnen”.

In diesem Sinn appellierte er an die Österreicher: “Lassen wir uns nicht einreden, Mitgefühl zu zeigen, sei weltfremd. Lassen wir uns nicht einreden, ausschließlich an sich selber zu denken sei das einzig Kluge, Realistische und die eigentlich wünschenswerte Norm.” Man dürfe nicht zulassen, “dass die Normen sich verschieben und wir stumpf werden” – und “dass das Recht des Stärkeren das Maß aller Dinge wird”. Nicht das Recht, sondern die Pflicht der Stärkeren habe zu gelten – nämlich die Pflicht, “denen zu helfen, denen es nicht so gut geht”.

Putin gratuliert Österreich zum Nationalfeiertag

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) anlässlich des Nationalfeiertages gratuliert. “Mit Genugtuung stelle ich fest, dass die russisch-österreichischen Beziehungen einen konstruktiven Charakter tragen”, heißt es in dem von der russischen Botschaft in Wien veröffentlichtem Schreiben.

Wien. “Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam die weitere Entwicklung des bilateralen Dialogs und der fruchtbaren Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zugunsten der Völker unserer Länder, im Interesse der Stärkung europäischer Sicherheit und Stabilität gewährleisten können”, schreibt Putin darin.

Gratulationen kamen auch aus der Ukraine. Präsident Petro Poroschenko wünschte “den Österreichern und ihrem wundervollen Land Frieden, Eintracht und Wohlstand”. Der ukrainischer Präsident erinnerte laut der ukrainischen staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform daran, dass 2019 das Jahr der ukrainischen Kultur in Österreich sein werde, wie er mit dem Bundeskanzler vereinbart habe. “Ich bin sicher, dass dies die Freundschaft zwischen unseren Völkern weiter vertiefen wird.”

(APA/Red)

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