Wie Kurz am Montag in Rom im Anschluss an das Treffen berichtete, habe das Kirchenoberhaupt davon gesprochen, dass “Regierende klug agieren müssten”. Kurz kommentiere das mit den Worten: “Das bestärkt mich in unserem Tun, um vor Ort zu helfen.”
Zuvor waren die Positionen des Papstes und des Kanzlers zum Flüchtlingsthema eher konträr wahrgenommen worden. Kurz betonte in Rom nachdrücklich, dass der Papst gesagt habe, ein Land müsse nur so viele Menschen aufnehmen, wie integrierbar seien. In diesem Zusammenhang unterstrich er, Österreich habe mit der Aufnahme von 150.000 Flüchtlingen “mehr geleistet, als fast alle Staaten dieser Welt”.
Kurz beeindruckt von Papst-Engagement
Kurz zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Papstes, “den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen” und die weltweiten Lebensbedingungen zu verbessern. Er nannte ihn in diesem Zusammenhang “ein Vorbild für uns als Politiker”.
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) war bei dem Besuch ebenfalls dabei. Er überreichte Franziskus eine offizielle Einladung zum heurigen 200. Jubiläum des weltbekannten Weihnachtsliedes “Stille Nacht”. Haslauer unterstrich im Anschluss besonders die “Friedensbotschaft” des Liedes. Es sei aber noch offen, ob der Papst die Einladung annehmen wird. “Wenn er nächstes Jahr kommen will, ist er auch herzlich willkommen”, sagte Haslauer.
Kurz’ zweiter Besuch beim Papst
Es ist nicht die erste Begegnung von Kurz mit Franziskus. Im April 2015 hatte er den Heiligen Vater noch als Außenminister im Vatikan besucht. Zuletzt war aus Österreich Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) im Jänner bei einer OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus in Rom gewesen und hatte dort gemeinsam mit anderen Konferenzdelegierten auch das Kirchenoberhaupt getroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte dem Pontifex im vergangenen November einen Besuch abgestattet.
(APA)
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