Bulgarien will sich für die stärkere Vernetzung der Westbalkanstaaten bereits vor einem möglichen EU-Beitritt einsetzen. Der Schwerpunkt soll dabei auf Informations- und Kommunikationstechnik und dem Transportsektor – Straßen- und Schienenverkehr – liegen, sagte die für die EU-Ratspräsidentschaft zuständige Ministerin Liljana Pawlowa am Freitag in der Diplomatischen Akademie in Wien.
Pawlowa in Wien: Vor EU-Beitritt Westbalkan-Vernetzung stärken
Pawlowa sieht die Möglichkeit, durch eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur Arbeitsplätze vor allem für junge Menschen zu schaffen und so die starke Abwanderung aus den Westbalkanstaaten in die EU einzudämmen. “Der EU-Beitritt ist ein langfristiger Prozess, der je nach Land womöglich erst in bis zu 15 Jahren zum Abschluss kommt”, so die Ministerin. “Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vernetzung der Länder untereinander und mit der EU sollen die Bürger des Westbalkans während dieser Zeit unterstützt werden.”
Die EU-Ministerin schlägt dafür eine multilaterale Finanzierung vor, die gemeinsam von der Europäischen Union, internationalen Finanzinstitutionen, den Staaten selbst sowie privaten Geldgebern getragen werden soll. Diese Strategie könnte am 17. Mai bei dem EU-Gipfel mit den Westbalkanländern in Sofia besprochen werden, den die bulgarische EU-Präsidentschaft organisiert.
(APA/Red)
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