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Bulgarien: 49 Verletzte bei Reizgas-Anschlag

Bei einem Gas-Anschlag in der bulgarischen Hauptstadt Sofia sind am Karfreitag mindestens 49 Menschen zum Teil schwer verletzt worden.

Ein etwa 50-jähriger Mann sei im Zusammenhang mit dem Gas-Angriff auf die Zentrale der Verkehrspolizei festgenommen worden, teilte die Polizei weiters mit. Der Hintergrund des Anschlags war zunächst unklar. Ein terroristischer Hintergrund werde aber ausgeschlossen.

Der Mann habe selbst angegeben, einen mit einem Kampfstoff gefüllten Kugelschreiber bei sich gehabt zu haben. Der Kugelschreiber sei aus Versehen aus seiner Jackentasche gefallen und zerbrochen. Bei dem dabei ausgetretenen Gas handelt es sich laut Experten um Chloropicrin, das zum Waffenarsenal der bulgarischen Armee gehöre. Der Verdächtige habe sich im Bereich für den Besucherverkehr aufgehalten, wo an mehreren Schaltern Dutzende Menschen standen. Chloropicrin (oder Nitrochloroform) wurde im Ersten Weltkrieg als Kampfstoff eingesetzt. Es wird auch zur Insekten-Bekämpfung verwendet.

Die Verletzten wurden mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht. Ein 44-jähriger Polizeibeamter schwebte in Lebensgefahr. Die Ärzte riefen alle, die sich zum Zeitpunkt des Anschlags im Besucherraum der Behörde aufgehalten hatten, auf, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Viele Beschwerden träten erst nach Stunden durch die Einwirkung des Giftgases von der Kleidung auf die Haut auf. Das Gas schädige Augen sowie Lunge und Leber. In größerer Menge eingeatmet, könne es zu einer schweren Lungenverätzung führen.

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