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Bürgermeister über die aktuelle Lage im Bregenzerwald

Drei Bregenzerwälder Bürgermeister berichteten am Dienstag bei "Vorarlberg LIVE" über die aktuelle Lage.
Drei Bregenzerwälder Bürgermeister berichteten am Dienstag bei "Vorarlberg LIVE" über die aktuelle Lage. ©VOL.AT
Masken- und Testpflicht im Bregenzerwald: Bgm. Angelika Schwarzmann (Alberschwende), Bgm. Tobias Bischofberger (Mellau) und Bgm. Bernhard Kleber (Andelsbuch) berichten über die Lage vor Ort.
Zonenregelung im Bregenzerwald und Apfelregion Bodensee

Am Dienstag wurden im Bregenzerwald und in Lustenau die Corona-Maßnahmen verschärft. Bestimmte Zonen dürfen jetzt nur noch mit einem negativen Testergebnis und FFP2-Maske betreten werden. Außerdem wurde die Ausreisetestpflicht verlängert. Die Verschärfungen betreffen neben Lustenau die Gemeinden Alberschwende, Andelsbuch, Bezau, Bizau, Egg, Hittisau, Krumbach, Lingenau, Mellau, Reuthe, Riefensberg und Schwarzenberg. Wie die Lage vor Ort aussieht, berichten Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann (Alberschwende) und die Bürgermeister Tobias Bischofberger (Mellau) und Bernhard Kleber (Andelsbuch) am Dienstag in "Vorarlberg LIVE".

Unterdessen meldet das Infektionsteam für Lustenau und den Bregenzerwald insgesamt 468 bestätigte Corona-Infektionen. Die Anzahl der nachgewiesenen Corona-Fälle in der Region Bregenzerwald liegt aktuell bei 324.

Verständnis und Kopfschütteln

"Wir bekommen eine ganz große Palette an Rückmeldungen, die sind allerdings nicht nur negativ. Kopfschütteln gibt’s natürlich auch. In Alberschwende dreht sich in den Anrufen vieles um die gesperrten Straßen, in Gesprächen kann man aber vieles auflösen. Wir benötigen mehr getestete Personen, um Infektionsketten zu unterbrechen", erklärt die Bürgermeisterin von Alberschwende, Angelika Schwarzmann.

"Warum Mellau?"

Mit den ausgebauten Testkapazitäten sind im Bregenzerwald seit Dienstagmorgen (20. April) 26.000 Tests abgenommen worden. Ein positives Ergebnis haben bisher über 70 Testabnahmen geliefert. Diese wurden bzw. werden mittels PCR-Test standardmäßig nachgeprüft.

Trotz derzeit relativ niedrigen Infektionszahlen wurde auch das Ortszentrum von Mellau als "roten Zone" ausgewieden. Bürgermeister Tobias Bischofberger bekommt viele Anrufe von Bürgern, die nicht verstehen warum auch in Mellau die stregen Maßnahmen gelten: "Ich höre ganz oft: Warum Mellau? Die Frage ist aber ganz einfach erklärt. Man mus nur in unseren Nachbarort schauen: Bezau ist sehr betroffen. Mellau ist in engem Austausch mit Bezau was den Handel und die Schulen betrifft. Denn auch die Gemeinde Reuthe ist betroffen, obwohl es dort nur einen Fall gibt. Was die Menschen aber verstehen müssen: Es geht nicht darum, die Menschen zu strafen, sondern um die Bewusstseinsbildung. Wir müssen die Dunkelziffer runterbringen und das schaffen wir nur mit vielen Testungen."

Vor allem die Gemeinde Mellau, die damals den ersten Corona-Fall in Vorarlberg zu verzeichnen hatte, blickt auf ein Jahr voller Herausforderungen zurück. "Damals gab es ganz andere Herausforderungen wie heute. Wir hatten einen Engpass was die Testkapazitäten betraf, wir wussten nicht wie sich das Virus entwickelt. Heute haben wir beim Impfen einen Engpass, aber auch da tut es gut zurückzuschauen.Vor gut einem Jahr wären wir alle froh gewesen, wenn wir gewusst hätten, dass wir heute gleich mehrere Impfstoffe zur Verfügung haben werden", ist sich Bischofberger sicher.

Gemeinden hoffen auf Tourismus

Bernhard Kleber, Bürgermeister von Andelsbuch: "Wir haben derzeit ca. 50 Infizierte. Natürlich gibt es auch hier Menschen, die nichts von Corona wissen wollen. Aber viele Menschen haben auch Verständnis. Zusammenhalt ist in dieser Zeit besonders wichtig. Schließlich sind wir auch eine Urlaubsregion und hoffen, dass Gäste in unserer Region sicher Urlaub machen können." Auch Tobias Bischofberger setzt auf Zusammenhalt: "Wir sind stark abhängig von Gästen aus dem süddeutschem raum, Deutschland und natürlich auch der Schweiz. Unsere Unternehmen brauchen die Gäste, nur wenn wir alle zusammenhalten können wir das auch schaffen."

Am heutigen Dienstag gab es in der Bevölkerung noch ein paar Unklarheiten in Bezug auf die Testpflicht. "Natürlich benötige ich beim Nahversorger keinen negativen Test. Aber ich benötige einen, wenn ich zum Geschäft kommen möchte. Wir haben versucht mit einem Postwurf, Plakaten und Push-Benachrichtigungen die Menschen und auch Mitarbeiter in den Geschäften zu informieren. Es geht einfach darum, dass sich die Menschen regelmäßig testen lassen. Umso schneller wir das alle gemeinsam lernen, umso schneller werden wir aus dieser Pandemie wieder rauskommen. Ohne die Testungen gibt es Menschen, die andere anstecken ohne es zu wissen. Viele machen das Virus durch ohne es zu merken", weiß der Mellauer Bürgermeister Tobias Bischofberger.

Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann hätte vor ein paar Wochen noch nicht damit gerechnet, dass Alberschwende einmal abgeriegelt werden würde: "Als wir von den Ausreisekontrollen im Leiblachtal gehört haben, war das immer noch verhältnismäßig weit weg. Ich hätte nie gedacht, dass das auch meine Gemeinde einmal betreffen könnte. Wenn es einen selber trifft, sieht es halt noch einmal ganz anders aus. Es geht um das Testen und darum, dass sich möglichst viele impfen lassen. Anders bringen wir unsere Normalität nicht mehr zurück. Ich habe große Hoffnung, dass wir uns im Herbst wieder halbwegs normal bewegen können", so Schwarzmann abschließend.

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VORARLBERG LIVE am Dienstag, 27. April 2021
Wann: ab 17 Uhr live auf VOL.AT, VN.at und Ländle TV
Gäste: Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann, Bürgermeister Bernhard Kleber, Bürgermeister Tobias Bischofberger, Obstbauer Jens Blum
Moderation: Gerold Riedmann (VN-Chefredakteur)

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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