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Bürger wollen Gösser retten

Eine Gruppe betuchter Bregenzer Bürger soll eine Million Euro in die Waagschale werfen, um Gasthaus und Gössersäle vor dem Abriss zu retten.
Eine Gruppe betuchter Bregenzer Bürger soll eine Million Euro in die Waagschale werfen, um Gasthaus und Gössersäle vor dem Abriss zu retten. ©VOL.at/ Steurer
Bregenz - Erst sperrt Gösser im Fasching nochmals auf. Dann wollen betuchte Bürger das Haus kaufen.

Wer das alte Bregenzer Gösserbräu in alter Pracht erleben will, sollte sich sputen. Zwei Gelegenheiten gibts: Am „bromigen Freitag“, 17. Februar, laden die Altprinzen Ramon Schmid und Markus Rusch zum Benefizball ins Gösserbräu, das ja seit 18. September 2011 nach der Pleite zum Verkauf steht. Am darauffolgenden Samstag feiert dann Prinz Ore 56. vulgo Martin Berthold im Gösser seine Prinzenparty. Freilich nur im Parterre. Das hat die Brauunion als Besitzerin der traditionsreichen Immobilie erlaubt. Danach sperrt sie wieder zu. Und wartet weiterhin auf Käufer.

Bürger suchen einen Wirt

Dem Vernehmen nach gibt es die sogar: Eine Gruppe betuchter Bregenzer Bürger soll eine Million Euro in die Waagschale werfen, um Gasthaus und Gössersäle vor dem Abriss zu retten. Die Investoren suchen dem Vernehmen nach noch einen Wirt. Bislang vergeblich. Denn Mut wird er schon brauchen. Die bisherigen Interessenten scheiterten alle am Preis. Die Brauunion mit Sitz in Linz will 900.000 Euro erlösen und ihre Bier-Lieferverträge gleich mitverkaufen. Insider rechnen freilich damit, dass für einen Neubetrieb bis zu vier Millionen Euro zu investieren wären. Das ist zwar hoch gegriffen, vor allem aber mit Kaffee und Bier, ohne Parkplatz und nur mit kleinem Schanigarten kaum hereinzuspielen. Der gebürtige Kosovo-Albaner Sadik Kastrataj (48), der in Bregenz immer mehr Lokale betreibt, ist schon nicht mehr interessiert: „Zu teuer.“ Vertreter der Brauerei Weltenburger waren Ende 2011 da und haben sichs angeschaut. Auch dem Bregenzer Werner Deuring wird Interesse nachgesagt. Die Baulöwen Rhomberg und i+R Schertler-Alge haben abgewunken. So übt sich der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart in Zweckoptimismus: „Ein Liebhaber“ müsse halt her. Sonst wird das Gösser doch noch geschleift und durch einen Büroneubau ersetzt.

(VN/ Thomas Matt)

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