Was bisher von den Plänen der Bundesregierung bekannt ist, stößt bei den Vorarlberger Ärzten und Arbeitnehmervertretern nicht gerade auf Begeisterung. Sie fürchten, dass eine Zentralisierung der Gebietskrankenkassen vor allem für Vorarlberg und Westösterreich von Nachteil wären. Schließlich erwirtschaften diese Krankenkassen dank der starken Wirtschaft viel Geld, obwohl sie nur einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung repräsentieren.
Weniger Leistung durch Zentralisierung befürchtet
Bei einer zentralen Kontrolle durch den Bund fürchten sie daher eine Anpassung der Leistungen im Gesundheitsbereich nach unten – und eine Abwanderung von 13 Millionen Euro an Sozialleistungen aus Vorarlberg nach Ostösterreich. In diesem Falle müssten die Verträge zwischen Krankenkassen und Ärzte neu verhandelt werden, deren Ausgang offen wäre. Allein schon deshalb müsse die Vertragshoheit, Budgethoheit und Weisungsfreiheit der Gebietskrankenkassen erhalten bleiben. Nur so könne man auch die regionalen Herausforderungen wie die Konkurrenz beim Ärztenachwuchs durch die Schweiz und die Versorgungsprobleme im Kleinen Walsertal reagieren.
Neun Gebietskrankenkassen statt Berufskrankenkassen
Untermauert wird dies durch eine Studie von Förderalismusexperte Universitätsprofessor Peter Bußjäger. Einen Reformvorschlag aus Vorarlberg gibt es aber durchaus: So wäre es wünschenswert, wenn zumindest innerhalb eines Bundeslandes alle die gleichen Leistungsansprüche hätten. Dies würde unterm Strich die Bündelung der Bundes-Berufsstandskrankenversicherungen in neun reinen Bundesländerkrankenkassen bedeuten. Die Hoffnungen liegen nun in der Landespolitik, ihren Einfluss für die VGKK in die Schale zu werfen. Zur Unterstützung wurde den politischen Akteuren die Studie zugesandt.
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