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Buchpräsentation im Gedenken an Monsignore Georg Schelling (1906 – 1981)

Im Rahmen einer Privataudienz für überlebende KZ-Priester begegnete Monsignore Georg Schelling am 16.10.1975 in Rom Papst Paul VI. persönlich.
Im Rahmen einer Privataudienz für überlebende KZ-Priester begegnete Monsignore Georg Schelling am 16.10.1975 in Rom Papst Paul VI. persönlich. ©Diözesanarchiv Feldkirch
Die Stadt Hohenems, der Kulturkreis und das Carl Lampert Forum, erinnern im Rahmen einer Buchpräsentation am Donnerstag, dem 9. Jänner 2020, um 20 Uhr im Salomon-Sulzer-Saal an einen Hohenemser Priester, der seine Stimme erhob und ungezählte kritische Artikel gegen das NS-Regime publizierte. 

Selbst in seiner KZ-Haft gelang es ihm, anderen Menschen das Leben zu retten. Georg Schelling stammte aus Buch bei Wolfurt. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1930 durch Bischof Sigismund Waitz im Innsbrucker Dom studierte er ein weiteres Jahr am Priesterseminar in Brixen. Mit 1. Dezember 1931 wurde er als Kooperator der Pfarrkirche St. Karl Borromäus in Hohenems zugeteilt. Mit dem legendären Pfarrer Konrad Renn fand er einen Ausbildner vor, der sein Verständnis von der Theologie als angewandte Seelsorge teilte.

Seelsorger und Lehrer in Emsreute und im Markt

Renn wies Schelling Emsreute als eigenständigen Seelsorgebezirk zu und beauftragte ihn mit der Seelsorge in den katholischen Arbeiter- und Jugendvereinen im Ortsteil Markt. Zudem unterrichtete Schelling an den Volksschulen Reute und Markt Religion. Einzelne seiner Schüler aus der Volksschule Markt opponierten viele Jahre später aus religiösen Gründen gegen die NS-Diktatur.

Gegner des Nationalsozialismus

Gemeinsam mit Pfarrer Konrad Renn verfasste Georg Schelling als Hohenemser Korrespondent der katholischen Vorarlberger Tageszeitung ab 1933 Artikel gegen den Nationalsozialismus. 1934 wurde er durch Bischof Waitz zum Chefredakteur dieser Zeitung berufen. Er verließ Hohenems und Emsreute im Sommer 1934 und zog nach Bregenz. Dort schrieb er weiter heftig gegen den Nationalsozialismus an und wurde deswegen im März 1938 verhaftet. Von Mai 1938 bis April 1945 war Georg Schelling im KZ Dachau als politischer Häftling interniert. 1943 wählten ihn die dort angehaltenen über 2.700 katholischen Priester zu ihrem Lagerkaplan.

 

Gedenken und Erzählen

Im Rahmen der „Carl Lampert Woche 2019“ erinnert die Katholische Kirche Vorarlberg u. a. durch die Publikation einer wissenschaftlichen Biographie an den ehemaligen Hohenemser Kaplan. Am 126. Geburtstag des seligen Carl Lampert stellen die Autoren dieser Studie (Wolfgang Weber, Linus Weber, Michael Fliri) das Buch und das Leben von Georg Schelling mit besonderer Berücksichtigung seiner Hohenemser Jahre im Salomon-Sulzer-Saal vor.

Der Eintritt ist frei!

Grußworte überbringen Bürgermeister Dieter Egger, Pfarrer Thomas Heilbrun, Edmund Banzer als Präsident des Kulturkreises sowie Walter Juen, Vorsitzender des Carl Lampert Forums. Ein Ensemble der tonart Musikschule umrahmt den Abend musikalisch. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, eigene Erinnerungen an Kaplan Georg Schelling zu erzählen.

 

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