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Buchhalterin aus Wien zweigte Geld ab, um es Kindern zu schenken: Prozess

Eine einschlägig vorbestrafte Buchhalterin saß in Wien erneut vor Gericht
Eine einschlägig vorbestrafte Buchhalterin saß in Wien erneut vor Gericht ©APA (Sujet)
Prozess am am Montag Wiener Landesgericht: Eine 44-jährige Frau hat gestanden, in der Firma, in der sie als Buchhalterin und Personalverrechnerin eingesetzt wurde, 136.000 Euro abgezweigt zu haben. "Ich hab' mir davon keinen Schmuck gekauft", betonte sie.

Der Großteil des Geldes sei ihren Kindern zugutegekommen. “Die haben sich in einer Notlage befunden”, verriet die Angeklagte einem Schöffensenat (Vorsitz: Stefan Romstorfer). Sie hätten “zu viel eingekauft, wie die jungen Leut’ halt sind”.

Wiener Buchhalterin: “Wollt’ meine Kinder nicht auf der Straße sitzen lassen”

Ihnen hätte aufgrund der Schulden schließlich der Verlust ihrer Wohnungen gedroht: “Ich wollt’ meine Kinder nicht auf der Straße sitzen lassen.” Mit dem Rest des ergaunerten Gelds habe sie “Rechnungen bezahlt, die reingekommen sind”.

Die nach außen unscheinbare Frau weist bereits sechs einschlägige Vorstrafen auf. Wegen Betrugs, Diebstahls und Untreue ist sie bereits mehrfach im Gefängnis gesessen. Ein Schöffe – von Beruf Unternehmer – wunderte sich, wie sie mit diesem getrübten Vorleben überhaupt noch einen Job als Buchhalterin finden konnte. “Keiner hat ein Leumundszeugnis verlangt”, erwiderte die Angeklagte, die ihren Angaben zufolge in zwei Firmen, die sie nicht geschädigt hat, weiter als Personalverrechnerin tätig ist. Einen dritten Job hat sie in Aussicht.

Angeklagte zweigte 28 Mal Geld ab

Sonderlich schwer dürften ihr die inkriminierten Machenschaften nicht gefallen sein. Zwischen März 2015 und Jänner 2017 überwies sie mit Hilfe von TAN-Codes Geldbeträge auf ihre Konten. 28 Mal klappte das, ehe die Unregelmäßigkeiten auffielen. Die Verhandlung wurde zur ergänzenden Beweisaufnahme auf Mitte Dezember vertagt.

(apa/red)

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