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Brutale Tierquälerei vor Gericht

Hard ist drei Mal hintereinander Tatort für brutale Tierquälerei geworden. 2015 werden drei Kätzchen in einer Plastiktüte bei einem Spielplatz im Müll gefunden. Die drei sind schwach, werden ins Tierheim gebracht, doch sie überleben nicht, was ihnen angetan wurde.

2016 – selbe Vorgangsweise und im April 2017 wieder. Ein neugeborenes Katzenjunges wird in einem Plastiksack verknotet in einem Mülleimer in Hard gefunden. Das Junge wird nach rund 15 Stunden Atemnot, Sauerstoffmangel, Hunger, Durst und Dehydration befreit. Der Fall von 2017 wird angeklagt und der Beschuldigte zeigte sich bei seiner Einvernahme geständig. Die älteren Fälle bestreitet er und es gibt keine Beweise, weshalb das Verfahren damals bereits eingestellt werden musste.

Unglaubliche Qualen

Der Angeklagte ist Akademiker, 77 Jahre alt und wurde gefragt, warum er die Kätzchen nicht einer Tierschutzorganisation abgegeben habe. „Ich wollte eine schnelle Variante“, war seine Antwort. Bei Tierquälereien fallen die Strafen in der Praxis auf Grund der gesetzlichen Lage immer äußerst milde aus, oft wird bei Unbescholtenen sogar eine Diversion vorgeschlagen. Allzu viel zu befürchten haben Tierquäler also nicht.

Prozess am Donnerstag

Der Prozess gegen den 77-jährigen Mann findet am Donnerstagvormittag am Landesgericht Feldkirch statt. Auf Grund der geständigen Verantwortung wurde dafür lediglich eine halbe Stunde Zeit angesetzt. Der Verteidiger des Mannes will dem Gericht eine Bestätigung vorlegen, wonach das Muttertier, eine Langhaarkatze des Rentners, mittlerweile sterilisiert wurde.

Kommentar von Tierquälerei von Christiane Eckert

Der wahre Wert der Tiere

Kitsch, Dekadenz und Gleichgültigkeit stehen an der Tagesordnung

Die sogenannten Fachgeschäfte sind voll mit Sinnlosem, Kitschigen und Überflüssigem. Rosafarbene Hundemäntel mit Kapuze, so geschneidert, dass sie unbequem sind und keineswegs gegen Kälte schützen. Abgesehen davon, dass kein Hund der Welt eine Kapuze braucht. Ebenso wenig wie Fliegermützen, vermeintlich neckische Brillen, Schokodrops, Milchpops, Leckerli-Weihnachtskalender und dergleichen Plunder. Doch der Tierbesitzer von heute wünscht Schick und Eleganz, Rosarot und Strass.

Dickfellige Hunderassen wie der Neufundländer werden angeschafft. Es spielt keine Rolle, ob dem, Tier in unseren Breiten viel zu heiß ist. Das schöne lange Fell ist Grund genug, sich einen anzuschaffen. Und geschoren wird der Hund natürlich nie, wie sähe das denn aus! Es gäbe noch eine endlose Liste von Unverständlichem. Rassen, wie der Mops oder Bulldoggen, deren Nasen so verkürzt gezüchtet wurden, dass sie kaum Luft bekommen und ständig schnarchen und röcheln. Die Besitzer finden es „süß“.

Ob Katze im Plastiksack, artfremde Haltung von Nutztieren oder Gleichgültigkeit, getarnt durch Trends, angebliche Tierliebe und Unwissenheit. Es zeigt, welchen Wert Tiere allgemein in unserer Gesellschaft haben. Und das ist traurig.

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