Dornbirn. Benachteiligte Jugendliche und kognitiv Beeinträchtigte in einen Arbeitsprozess zu integrieren, in dem sie gemeinsam ein nachhaltiges Erfolgserlebnis schaffen können – das war der Grundgedanke des Projektes „Brücken bauen“.
Interaktion und Nachhaltigkeit
Alexander Stöckler und Rene Faltejsek sind Studenten der Kathi-Lampert-Schule und absolvieren die berufsbegleitende Ausbildung zum Sozialbetreuer. Der eine ist Arbeitsanleiter in den Dornbirner Jugendwerkstätten, der andere in der Lebenshilfe Fachwerkstätte in Dornbirn. Für ihre Facharbeit im sechsten Semester waren sie auf der Suche nach einem Projekt, in dem beide Gruppen interagieren und gemeinsam etwas Nachhaltiges schaffen könnten. „Mein Sohn Georg, der uns als dritte Betreuungsperson begleitete, war letztes Jahr über die Fa. HILTI an einem Hausbau in Bosnien beteiligt. So entstand die Idee, mit arbeitslosen Jugendlichen und kognitiv beeinträchtigen Menschen gemeinsam ein Haus in Holzbauweise für bosnische Kriegshinterbliebene zu bauen“, erzählt Alexander Stöckler.
Woche in Bosnien
Nach siebenmonatiger Planung, ging das Projekt Anfang April in die Umsetzungsphase. Zu Beginn wurden zwei Workshops veranstaltet, bei denen sich die Teilnehmer kennen lernten und sich mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinandersetzten. Mitte April startete die Truppe mit vier arbeitslosen Jugendlichen und zwei kognitiv beeinträchtigten Menschen, sowie drei Betreuern dann Richtung Srebrenica/Bosnien. Am ersten Tag stand ein Besuch der Gedenkstätte Potocari zum Srebenica-Massaker auf dem Programm. Die nächsten Tage verbrachte die Projektgruppe auf der Baustelle, wo alle in die Arbeit am Haus miteinbezogen wurden. Die Salzburger Organisation „Bauern helfen Bauern“ stellte die benötigte Infrastruktur zur Verfügung und organisierte die Bereitstellung der Baumaterialien. Nach vier Tagen konnte der Hausschlüssel bereits an den neuen Besitzer Miladin ausgehändigt werden.
Gelebte Inklusion
Nach einem Workshop mit Vertretern des Vereins Leptir, die sich vorwiegend auf ehrenamtlicher Basis um Menschen mit besonderen Bedürfnissen kümmern, trat die Gruppe, reich an neuen Erfahrungen, den Heimweg an. „Wie sich herausstellte, kamen die Teilnehmer großartig miteinander aus. Niemand wurde ausgegrenzt, das gemeinsame Ziel, ein Haus für einen Kriegshinterbliebenen zu bauen, einte die Gruppe“, fasst Stöckler zusammen. Beide Klienten-Gruppen tankten Selbstwertgefühl und bekamen das Gefühl vermittelt, etwas Nachhaltiges zu leisten. „Dieses Haus zu bauen, war das erste richtig Sinnvolle, das ich in meinem Leben gemacht habe“, bestätigte einer der jungen Teilnehmer bei der Rückfahrt.
Projekt-Präsentation
Vorgestellt wurde das Projekt „Brücken bauen“ beim letzten „gesunden Frühstück“ in den Dornbirner Jugendwerkstätten. „Es war eine sehr tiefgreifende Erfahrung. Ich konnte meine beruflichen Fähigkeiten in einer komplett anderen Umgebung einsetzen und habe viel dabei gelernt“, erzählte Rene Faltejsek. Auch Alexander Stöckler ist vom Erfolg des gemeinsamen Projektes überzeugt: „Das war sicher nicht unser letztes Projekt in Bosnien. Wir sehen uns wieder!“
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