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Briefträger brutal überfallen: Prozess

&copy APA Symbolfoto
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Versuchter Mord und schwerer Raub: So lautet die Anklage gegen zwei Verdächtige, die seit Donnerstag vor dem Schwurgericht stehen. Sie haben drei Postler überfallen und schwer verletzt. Am Freitag rechnet man mit dem Urteil.

Drei Mal sollen die mutmaßlichen Täter mit einer Eisenstange zugeschlagen haben. Immer waren ihre Opfer Briefträger: ein 63-jähriger Mann in der Quellenstraße (Favoriten) Angang Jänner, einen Monat darauf eine 29-jährige Briefzustellerin in der Czerningasse (Leopoldstadt) und im März ein 59-jähriger Briefträger (Favoriten).

Ihre Attacken vollzogen die Angeklagten mit einer rostigen, schweren Eisenstange. Eines der Opfer schwebte daraufhin in Lebensgefahr. Dem älteren der beiden Angeklagten droht lebenslange Haft. Der 37-Jährige soll die drei Postler sowie eine Trafik überfallen haben.

“Habe Geld gebraucht”

“Ich bin nicht aggressiv”, erklärte der Angeklagte. Er habe allerdings Geld gebraucht, weil seine Freundin, mit der er ein Kind hat, ihm immer wieder vorhielt, keiner geregelten Arbeit nachzugehen. Ein Bekannter habe ihn auf die Idee gebracht, einen Postler auszurauben. Er habe das Eisenrohr nicht einmal berührt. “Darauf hat man aber ihre Fingerabdrücke gefunden”, meinte der Richter. “Das kann ich mir nicht erklären”, sagte der Angeklagte. Er habe den ersten Überfall nämlich versäumt.


Dreifacher Schädelbruch

Auch die zwei weiteren, ihm zur Last gelegten Überfälle auf Post-Zusteller “beschönigte” der Hauptangeklagte: Der 29-jährigen Frau, die er am 8. Februar in der Czerningasse in Wien-Leopoldstadt beraubte, habe er nur einen Holzknüppel auf die Schulter schlagen wollen.

Er habe leider ihren Kopf erwischt, sagte er. Die Frau erlitt einen dreifachen Schädelbruch. Eine Zeugin, die ihr zu Hilfe kommen wollte, wurde von dem Liberianer ebenfalls attackiert, ehe dieser mit einer Beute von 678 Euro flüchtete.


Jüngere Komplize geständig

Sein 17-jähriger Komplize könnte 15 Jahre Haft bekommen. Er soll bei dem Trafik- und einem der Postlerüberfalle dabei gewesen sein. Der Jugendliche zeigte sich im Gegensatz zum 37-Jährigen geständig. Die beiden Männer zeigen sich laut Landesgerichtssprecher hinsichtlich der Raubüberfälle geständig. Die Mordabsicht weisen sie aber von sich. Der Prozess vor dem Schwurgericht ist für zwei Tage anberaumt. Mit einem Urteil wird bereits am Freitag gerechnet.

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