Die als sehr versiert geltenden Bergsteiger hatten keine Chance: Als die rund 200 Meter breite Eislawine unterhalb des 3905 Meter hohen Ortlers losbrach, befanden sich die beiden Bregenzerwälder in der sogenannten Gurgl einer gefährlichen trichterförmigen Engstelle, wo sich alles, was von oben kommt, sammelt. Die 27-jährige Frau aus Egg wurde von den Eismassen begraben und war sofort tot. Ihr gleichaltriger Begleiter, ebenfalls aus Egg, wurde mit schwersten Verletzungen in die Bozner Klinik geflogen. Er sei in stabilem Zustand, hieß es am Sonntagabend vonseiten des Krankenhauses.
Laut Bergrettung hatten die beiden Bregenzerwälder die Nacht in einem Zelt nahe der Tabarettahütte verbracht. Zwischen 1 und 2 Uhr sollen sie aufgebrochen sein, etwas früher als eine weitere Gruppe von 17 Alpinisten. Gegen 3.30 Uhr passierte dann das, womit jeder Bergsteiger, der die 1200 Meter hohe Eiswand erklimmen will, jederzeit rechnen muss: ein Gletscherabbruch. Das Klettern in der Nordwand ist ein Lotteriespiel, so Toni Reinstadler, Einsatzleiter der Bergrettung Sulden, egal ob Frühling, Sommer oder Herbst die Eismassen können jederzeit abbrechen. Das war einfach nur Pech.
500 Meter weit mitgerissen
Mit Anbruch des Tages konnte dann auch der Rettungshubschrauber der Aiut Alpin Dolomites starten und den 27-Jährigen ins Landeskrankenhaus Bozen überstellen.
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