Bregenzer Gösserbräu sucht einen neuen Pächter

Die Würfel sind gefallen: Die Brau Union AG hat nach Aussage von Unternehmenssprecherin Veronika Fiereder „keine Lösung“ in den Diskussionen über die Fortführung des Bregenzer Gösserbräu erzielt. Der derzeitige Pächter Caspar Greber steigt aus. „Ich hätte ein Drittel der Investitionskosten übernehmen sollen“, sagt er auf VN-Anfrage. Diese Umbaukosten beziffert Fiereder mit 1,6 Millionen Euro.

„Wie gehts jetzt weiter? „Wir werden die Pforten voraussichtlich Mitte September schließen“, bedauert Caspar Greber. Wie viele der derzeit 22 Mitarbeiter gehen müssen, kann er noch nicht sagen. Greber-Gastronomie unterhält noch die Bewirtung der Dornbirner Messe und das Gasthaus am Bregenzer Gebhardsberg.

Die Mole Hard und das Catering auf dem Raddampfer Hohentwiel zählten noch vor wenigen Jahren auch zum Unternehmen. Und das Gösser in Bregenz? „Wir suchen einen Investor“, lässt Fiereder durchblicken, dass die Brau Union die stark renovierungsbedürftige Immobilie auch verkaufen würde. Etwa auch an das Münchner Augustinerbräu, das sich sehr erfolgreich im Bregenzer Kornmesser eingenistet hat? „Wenn das Konzept passt“, meint Fiereder, will aber keinen Kaufpreis nennen.

Enormer Sanierungsbedarf

„Natürlich wäre uns lieber, wenn das Gösserbräu erhalten bliebe“, aber wie viel Geld ein potentieller Pächter in diese Ehe einbringen müsste, will Fiereder auch nicht sagen. 60 Jahre hat man in die Bausubstanz nicht mehr wirklich investiert. Die Lüftung im Gössersaal datiert aus 1953. Keller und Küche wurden zuletzt vor 23 Jahren technisch erneuert.

CHRONOLOGIE

STICHWORT: Brau Union

Die Brau Union Österreich AG ist das größte österreichische Brauereiunternehmen. Ihre Zentrale befindet sich in Linz. Seit 2003 besitzt Heineken die Aktienmehrheit. Zu den bekanntesten Biermarken des Unternehmens zählen Gösser, Zipfer, Kaiser, Puntigamer, Schwechater und Wieselburger. (VN)