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"Bregenzer Friedensbuche" wirbt für Toleranz

Initiative der örtlichen Bahá'i-Gemeinde
Initiative der örtlichen Bahá'i-Gemeinde

Bregenz – Ein “Friedensbaum” ist nun in Bregenz nahe der Landesbibliothek eingepflanzt worden. Er soll als Sinnbild für das Grenzen überwindende Miteinander und als sichtbares Zeichen für die “Einheit der Menschheit” dienen. Initiiert wurde die Baumpflanzung von der örtlichen Bahá’i-Gemeinde. Die feierliche Einweihung findet am Samstag, 21. Mai, um 16:00 Uhr, vor Ort statt.

Symbolträchtig am Fuße des dortigen Kriegerdenkmals wird ein Solist der Militärmusik Vorarlberg fanfarenartig einleiten. Nach Grußworten u.a. von Kulturstadträtin Mag. Judith Reichart spricht Dr. René Summesberger aus Bludenz zum denkwürdigen Anlass. Nach der Widmung und der Tafelenthüllung folgt der gesellige Ausklang mit Bewirtung und musikalischer Begleitung durch ein Bläserensemble der Musikschule Bregenz.

Die Initiative wird von der Sehnsucht nach Frieden in der Welt getragen, im Sinne der Worte von Bahá’u’lláh, dem Stifter der Bahá’i-Religion: “Ihr seid alle die Blätter e i n e s Zweiges und die Früchte e i n e s Baumes. Diese Erde ist e i n e Heimat, lasst sie eine solche in Einigkeit sein!” Angesichts einer Widmungstafel mit diesem Zitat, im Ruhe verströmenden Schatten dieser Blutbuche sollen zahlreiche Besucher zum meditativen Verweilen über diese Vision und letztlich zum fruchtbringenden Dialog mit ihren Mitmenschen eingeladen werden.

Ein sichtbares Friedenszeichen

Baumpflanzungen als sichtbares Friedenszeichen gibt es bereits in deutschen Städten und in Österreich, so in Linz, Wien, Klagenfurt, Eisenstadt, und als Friedensbäume der Bahá’i z.B. im hessischen Friedberg und in Baden bei Wien. Der Ausgangspunkt in Bregenz war im Januar 2010, und zwar der Jubiläumsfestakt “25 Jahre Geistiger Rat der Bahá’i in Bregenz” im Kuppelsaal der Landesbibliothek. Dort wurde die Idee eines Bregenzer Friedensbaumes im Gespräch mit Frau Stadträtin Mag. Judith Reichart geboren. Dank eines Stadtratbeschlusses der Landeshauptstadt Bregenz im November 2010 konnte sie in die Tat umgesetzt werden. Am 20. April 2011 wurde eine stattliche Blutbuche bei der Landesbibliothek Fluherstraße, am Aussichtsplatz Fußweg Eichenhain/Mildenbergstraße, auf der sogenannten “Raczinsky-Ruhe” und in unmittelbarer Nähe zum Kriegerdenkmal von der Stadtgärtnerei eingesetzt. Innerhalb weniger Tage kamen die ersten Blätter hervor.

Österreichische Bahá’i-Gemeinde besteht seit 100 Jahren
In Österreich fasste der Bahá’i -Glaube bereits 1911 fuß. Somit feiert die österreichische Bahá’i-Gemeinde heuer das 100-Jahr-Jubiläum ihres Bestehens. Seit 1998 ist die Bahá’i-Religionsgemeinschaft Österreich als Bekenntnisgemeinschaft staatlich anerkannt. In Vorarlberg leben in 15 Städten und Orten Bahá’i, die ein breites Spektrum an Aktivitäten aufweisen, die für Interessierte wie Mitglieder offen sind und sich unaufdringlich um “eine bessere Welt” bemühen.

Als gegenwärtig jüngste Weltreligion wurde der Bahá’i-Glaube von Bahá’u’lláh (1817-1892, übersetzt “Herrlichkeit Gottes”, daher der Name “Bahá’i”) im Iran begründet. Zu seinen Prinzipien zählen unter anderen die grundsätzliche Einheit aller Religionen, die geistige Erziehung zur selbständigen Suche nach Wahrheit, die Gleichberechtigung der Geschlechter und der Abbau von Vorurteilen. Die Bahá’i haben keine Geistlichen, sondern gestalten eigenverantwortlich ihre Beziehung zu Gott, zu ihrem Glauben und das Zusammenwirken mit ihren Mitmenschen. Sie glauben an die positiv gestalterische Kraft von gemeinsamen Beratungen nach Andacht, Gebet und Meditation. Ihre Angelegenheiten werden durch demokratisch in geheimer Wahl auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene gewählte Körperschaften verwaltet. Heute gibt es weltweit rund sechs Millionen Bahá’i.

Quelle: Bahá’i in Bregenz

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