Die Auswahl der drei Werke übernahm wie im vergangenen Jahr Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems. 2010 hatte Loewy gemeinsam mit Festspiel-Intendant David Pountney Filme zum Thema “Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit” ausgesucht.
Während Sofia Coppola in “Marie Antoinette” das Schicksal der österreichischen Erzherzogin am französischen Hof nachzeichnet, ist Ettore Scolas “La Nuit de Varennes” ein Roadmovie. Mit viel Ironie beschreibt der italienische Regisseur in seinem Film die Geschichte der wilden Flucht des Königs und der Königin aus dem Paris der Französischen Revolution. Behrendts 80 Jahre altes Werk “Danton” wiederum ist im Konflikt zwischen der Titelfigur und Robespierre ein Bekenntnis zur Republik und gegen die Diktatur.
“Die Französische Revolution hat die Ideen der Freiheit, Gleichheit und Solidarität ein für alle Mal in die Welt gebracht. Dieses Lehrstück der Utopie und ihrer Grenzen ist immer wieder neu und anders interpretiert worden“, sagte Loewy. Jeder Regisseur habe sich seinen eigenen filmischen Reim auf die Revolution gemacht: als Unterpfand der menschlichen Freiheit oder als nationaler Mythos, als Rechtfertigung der Volksfront, als Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur oder als Kritik am Konsumrausch der Besitzenden, so der Museums-Direktor.
APA
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