Bregenzer Festspiele "hätten gerne ein bisschen mehr Besucher gehabt"
Auch wenn die Seebühnen-Oper 2011/12 von der Besucherzahl hinter ihrer Vorgängerin “Aida” deutlich zurückblieb, zeigten sich Festspielpräsident Hans-Peter Metzer, Intendant David Pountney und der kaufmännische Direktor Michael Diem mit dem Verlauf der Saison zufrieden. “Wir hätten gerne ein bisschen mehr Besucher gehabt”, letztlich habe “Chenier” aber die Erwartungen erfüllt, fasste letzterer zusammen.
Deutliche Abschläge bei den Besucherzahlen
Die Seebühnen-Oper, traditionell Cash Cow der Festspiele, erreichte heuer mit rund 108.000 Besuchern und zwei Regenabsagen eine Auslastung von 74 Prozent, deutlich weniger als im Vorjahr (121.959 Besucher) und auch als “Aida” in deren Wiederaufnahme-Jahr 2010 (147.000 Besucher). Er sei künstlerisch sehr zufrieden mit “Andre Chenier”, “dass wir nicht ganz zufrieden sind mit dem Verkauf ist eine andere Frage”, so Intendant Pountney. Als kulturelle Institution habe man andere als kommerzielle Gründe, warum ein Werk programmiert werde. Bei den Festspielen arbeite man aber auch nach wirtschaftlichen Regeln, “ein Paradoxon”.
Eine Auslastung von 74 Prozent sei “eigentlich eine sehr positive Bilanz”, wenn auch “nicht das, was wir gewöhnt sind”, erklärte Pountney. Es sei zudem in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, künstlerische Persönlichkeiten in den Fokus zu rücken, heuer den “Solaris”-Komponisten Detlef Glanert. “Froh und glücklich” mit seiner ersten Saison als Festspielpräsident zeigte sich Metzler. Die Saison habe einen sehr guten und vor allem unfallfreien Verlauf genommen. Mit den Besucherzahlen zufrieden sei er nicht, denn “zufrieden sollte man nicht zu schnell sein”.
Glas ist halb voll
“Beide Chenier-Jahre waren besondere Jahre und haben besondere Maßnahmen gebraucht”, so die Bilanz des kaufmännischen Direktors. Man müsse bei den Bregenzer Festspielen “sehr vorhersehend arbeiten”, erklärte er. Man habe das erste Jahr “Chenier” genau analysiert und dann “klug gewisse Programmtiefen gestrafft”. Der Rechnungshof habe in seinem Bericht gefordert, dass man die Rücklagen investieren solle, “das haben wir in diesen Jahren getan”, sagte Diem. Man hätte zwar “gerne ein bisschen mehr Besucher gehabt”, aber durch rechtzeitig getroffene Sparmaßnahmen habe man den Rückgang auffangen können. Er schaue dennoch auch mit einem lachenden Auge auf die Saison zurück. “Für mich ist das Glas halb voll”, betonte er, wohl auch mit Blick auf die als sichere Bank geltende “Zauberflöte”, die 2013/14 auf dem Programm steht.
Der Vorverkauf für das Mozart-Werk in der kommenden Saison beginnt online bereits am Samstag. Die Planungen für das übrige Programm seien bereits nahezu abgeschlossen, die Präsentation ist für November angekündigt. Über das “Fantasiestück” auf der Seebühne ließ sich Intendant Pountney nicht allzu viel entlocken. Der Brite erklärte knapp: “Es wird schön und voll.”
(APA)
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