In wenigen Tagen haben 60 Bürgerinnen und Bürger 300 Geschäftsanteile a 20 Euro erworben. Die Genossenschaft „mehramsee eGen“ wächst. Und die Zeit drängt. Schließlich soll ja demnächst der bestehende Bregenzer Bahnhof abgerissen und gleich nebenan neu errichtet werden.
Kosten im Bereich von 900 Mio. Euro
Pius Schlachter ist in Bregenz am Seeufer aufgewachsen. Lange Jahre hat er als Banker in Liechtenstein gearbeitet. 2010 hat er beim ehemaligen Vorstand der Schweizer Südostbahn privat ein Gutachten erstellen lassen, das zu dem Schluss kommt, dass eine Unterflurtrasse zwischen der Leiblach und der Bregenzerach möglich ist. Teuer wäre so was, fraglos. „Man muss in Dimensionen von 900 Millionen Euro denken.“ Und doch halten Schlachter und seine Mitstreiter das Thema keineswegs für „gegessen“.
Bregenz steht im Schienennetz im Abseits
Die Tragweite einer solchen Entscheidung reiche „über 100, 200 Jahre hinaus“. Es hier auch nicht um eine reine Bregenzer Angelegenheit, sondern um die optimale Verkehrsanbindung für ganz Vorarlberg ans internationale Netz. Denn die Strecke entlang der Pipeline müsse künftig zweigleisig geführt werden. Bregenz dürfe angesichts der Modernisierungsmaßnahmen auf Deutscher und Schweizer Seite nicht länger im Abseits stehen. Auch gelte es, den wachsenden Güterverkehr zu berücksichtigen. 2020 würden 100 bis 250 Güterzüge durch Bregenz rollen, beruft sich Pius Schlachter auf das Bregenzer Eisenbahnsymposium vom Juli 2010.
Wer Genossenschafter werden will, braucht nur einen Aufnahmeantrag auszufüllen und wenigstens einen Geschäftsanteil a 20 Euro zu erwerben. Jeder Genossenschafter hat eine Stimme. Ziel „von „mehramsee“ ist es, bei den Zukunftsplanungen künftig in Augenhöhe mitzureden. Weitere Infos und Aufnahmeantrag unter www.mehramsee.eu. (VN/Thomas Matt)
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