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Bregenz - eine Stadt für Alle????? Gedanken zum Wocherhafen und zum neuen Radweg

Bregenz – eine Stadt für Alle?????

Was die Stadt Bregenz in den vergangenen Jahren, insbesondere in den letzten Monaten geschaffen hat, lässt so manchen Beobachter daran zweifeln, ob im Rathaus der Stadt die rechten Leute das sagen haben.
Als langjähriger Besucher des Wocherhafens (35 Jahre) konnte ich beobachten, wie sich die Situation dort in den ersten Jahren während der Amtszeit von Bürgermeister Meier verbessert hat und danach mehr und mehr wieder verschlechtert.

Damals wurde ein Liegewiese samt Kiosk mit WC-Anlage errichtet. Es wurden entsprechend Parkplätze geschaffen, es wurde der Auwald samt Biotop geschaffen. Alles in allem eine wunderschöne Landschaft, welche zum Erholen einlud.

Dass der immer größer werdende Besucheransturm es notwendig machte, gewisse gesetzliche Grundlagen zur Benützung der Anlagen zu schaffen, mag unbestritten sein.

Dass als erste Maßnahme aber 50 % der bestehenden Parkplätze über Nacht aufgelassen wurden, verwunderte uns alle. Als Grund wurden den Naturschutz-Maßnahmen genannt. Unter anderem der Schutz des Bodensee-Vergissmeinnicht und Schutz des Auwaldes.
Interessant ist nur, dass ich in den vergangenen 20 Jahren weder in diesem Abschnitt, noch woanders ein einziges Blümchen gesehen habe. Andererseits verständlich, wenn der ehemalige Parkplatz regelmässig gemäht wird.

Dann wurden im Rathaus sogenannte Grillplätze geplant und die Aufstellung derselben am Schreibtisch teilweise an den unmöglichsten Orten vorgesehen.
Ein Beispiel:
Eine Grillstelle wurde so platziert, dass der Zugang von der Liegewiese zum Seeufer direkt an der Grillstelle vorbeiführte und man gezwungen war, durch mitlerweile sich angesammelten Scherben und Fleischresten u. a. m. zu laufen. Ganz abgesehen davon, dass durch die permanente Benutzung des Grilles sich über den ganzen Platz hinweg eine penetrante Rauch (Stinkwolke) ausbreitete, sodass ein Sonnenbad in der Liegewiese unmöglich gemacht wurde.

Gott sei Dank ist es uns nach massiven Protesten bei der Stadtverwaltung gelungen, diesen
Grill auf die Auwaldseite zu versetzen. Dort haben die Griller ihre selige Ruhe und die Badegäste können ihren Liegeplatz wieder geniessen. Das kommt davon, wenn man die Planung solcher Dinge weltfremden Schreibtischhengsten überlässt, welche ja nicht einmal wissen, woher der Wind am Seeufer weht……..

Dass das Grillverbot plötzlich insofern ausgeweitet wurde, dass praktisch an jedem Platz mit einem so genannten Stehgrill Feuer entfacht werden können, ist unverständlich. Was glauben Sie, wo diese Griller ihre Kohlereste und Glut hin schmeissen? Natürlich dort, wo sie grad stehen. Denn gerade diese Klientel kommt vielleicht einmal pro Saison an den Wocherhafen und schert sich nicht darum, ob mehr und mehr die Wiese durch Holzkohlereste u. a. mehr verunreinigt wird.

Gerade jene Badegäste, welche über Jahre hinweg den gleichen Platz besuchen, sind daran interessiert, dass ihr Platz peinlich sauber verlassen wird und auch die übrigen Gäste werden aufmerksam gemacht, ihren Platz am Abend entsprechend zu säubern. Es sind genügend Papier- u. Abfallkörbe vorhanden, welche auch regelmässig entleert werden, sodass es nicht notwendig ist, Unrat liegen zu lassen.

Das Flaschen- bzw. Glasverbot war eine höchstnotwendige Verordnung. Leider ist die Kontrolle durch zu zuständigen Organe relativ mangelhaft. Speziell am Wochenende wäre es sinnvoll, öfters Kontrollen zu machen.

Eine einschneidende Massnahme war, als die noch vorhandenen Parkplätze plötzlich bewirtschaftet wurden.

Ungerecht empfinde ich, dass speziell Dauergäste, welche den ganzen Sommer auf dem Wocherhafengelände ihre Freizeit verbringen, eine hohe Tagesgebühr zu entrichten haben.

Es handelt sich hier um viele Senioren und Mütter, welche mit ihren Kindern dort ihre Freizeit verbringen.
Jeder weiß, dass gerade diese Personen es sich kaum leisten können, jeden Tag über 4 Euro nur an Parkgebühren zu zahlen. Gerade Badegästen passiert es immer wieder, dass sie aufgrund eines Gewitters oder einsetzenden Regens den Platz vorzeitig verlassen müssen und die Tagesgebühr umsonst ausgelegt haben.
Auf meine Anfrage bei der Stadt Bregenz, ob es hier nicht auch eine Möglichkeit geben könnte, sogenannte Saison-Karten zu bekommen, wie es z. B. in der Bregenzer Innenstadt möglich sei, wurde geantwortet, das sei nicht vorgesehen……

Blödsinn, sage ich. Wenn man will, kann man alles tun. Offensichtlich ist die Stadt nicht daran interessiert! Man holt das fehlende Geld bei den sogenannten Unterprivilegierten. Das war schon immer leichter. Oder steckt da was anderes dahinter?
Wenn ich als Dauerparker in der Stadt einen Platz belege, ist es mir egal, ob ein Wetterumschwung stattfindet oder nicht. Ich nütze den Platz in jedem Falle.

Seit die GRÜNEN im Rathaus mitmischen, hat es eher den Anschein, dass diese Gruppierung darauf aus ist, den Badegästen zwischen Achmündung und Mehrerau das Baden madig zu machen.
Zuerst wollte man den Nudisten ihre Plätze wegnehmen. Dann wurde das Ufer des Wocherhafens sozusagend renaturiert. (Kein Mensch weiss, was diese Aktion gebracht hat….
Uns Besucher ist nur aufgefallen, dass viele Wasserbewohner wie Schwände und Taucher ihre angestammten Brutplätze verloren haben. Büsche und Sträucher, welche die Badegäste vor Starkwinden, welche teilweise vom See her wehen, geschützt haben, wurden einfach abgeschnitten.
Aber diese Renaturierung habe ja nichts gekostet, hört man sagen. Die EU habe das finanziert!!!!!

Als letzte sinnlose Aktion kann man den neu gebauten Radweg bezeichnen.

Wenn bestimmte Herren meinen, mit diesem Wege würden mehr Berufstätige aufs Fahrrad umsteigen, muss ich grad lachen….. Über 4000 sollen die neue Radbrücke benützen. Die Frage ist nur, innerhalb welcher Zeit.
Tatsache ist, dass bei uns im Ländle die Fahrrad-Saison für 90 % der Bevölkerung Ende April beginnt und wenn es gut geht, Mitte Oktober endet.
Somit bleiben zwischen 6 und 7 Monate, in welchen nur noch vereinzelt Radler unterwegs sind. Da fragt man sich schon, wie lange es gehen muss, bis sich eine millionenschwere Brücke rentiert.
Ich habe die vergangenen Wochenenden die Gewohnheiten der Radler etwas studiert und siehe da, die Radler, welche von Bregenz entlang des Sees über die Mehrerau in Richtung Ache fahren, bevorzugen den bereits bestehenden Radweg. Auf meine Fragen hin haben sie geantwortet: Warum soll ich über eine Rennbahn fahren, wo ich mit meiner Familie des Lebens nicht sicher bin, wenn als Alternative eine wunderschöne Seeuferlandschaft sich anbietet.
Da fragt man sich, ob man wirklich für die paar Berufstätige, welche ein paar Wochen im Jahr sich aufraffen, mittels Rad nach Bregenz und zurück nach Hard zu fahren, soviel Geld in die Hände nimmt. Mich würde interessieren, was alleine die Grundablöse durch die Mehrerau gekostet hat.

Dabei hätte sich angeboten, den bestehenden Weg beim Kiosk am Wocherhafen so zu markieren, dass die Radler von dort auf dem bestehenden Fussweg durch den Auwald (dieser hätte man halt entsprechend ausbauen müssen) zur Bregenzer Ache geführt hätte. Oder auch vom Kiosk dem Wocherhafenufer entlang bis hinaus zum Seeufer und dann links weg zur Ache und entlang des Achufers zur Brücke wäre eine Möglichkeit gewesen.
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Damit hätte sich die Stadt die teure Grundablöse sparen können und an Spitzenzeiten im Hochsommer hätten die Parkplätze von der Mehrerauerstrasse beginnend bis zum Reitstall wären erhalten geblieben. Es ist klar, die Berufstätigen hätten dann halt 1 bis 2 Minuten länger in die Stadt gebraucht, was ja nicht zumutbar ist.
Natürlich, das Bodenseevergissmeinnicht hätte möglicherweise einen Schock durch die vielen Radler erlitten, was ja auch nicht zu verantworten ist.

Ganz nebenbei hätte auch der Pächter des Kioskes am Wocherhafen ein Freude, wenn so mancher Radler bei ihm einkehren würde, nachdem mit der Parkplatzbeschränkung viele seiner Stammgäste (Arbeiter der Firma Blum usw., welche wegen der Parkgebühren nicht mehr zum Mittagessen seinen Kiosk besuchen u.a.m.) ausbleiben.

Abschliessend möchte ich die offizielle Anfrage an die Stadt stellen:

Die Parkplätze von der Mehrerauerstraße bis hinauf zum neuen Radweg sind ja ersatzlos gestrichen worden. Welche Absicht steht dahinter?

Die Parkautomaten sind so alt, dass es immer öfter vor kommt, dass man trotz Einwurf entsprechender Münzen keinen Parkschein bekommt, oder man bis zu 7 Euro benötigt, um eine Tageskarte zu erhalten. Werden diese Automaten einmal ausgetauscht oder gibt es zumindest die Möglichkeit, das Geld wieder zurück zu bekommen, oder muß man gerichtlich gegen die Stadt vorgehen? (Wir sind schon dran, entsprechende Beweise und Zeugen zu sammeln!)

Ist die Stadt Bregenz gewillt, für die Dauergäste des Wocherhafens eine Saisonkarte anzubieten. Wenn nein, mit welcher Begründung?
(Wenn nein, wird dies bei der nächsten Wahl bei einem Mitbewerber deponiert und entsprechend ausgeschlachtet. Dazu kommt natürlich die Verschwendung von Steuergeldern bei der Konzeption des neuen Radweges, was sicher so manchen Wähler sauer aufstossen lässt……)

Ich bin zwar kein Bregenzer, aber ein Wocherhafenliebhaber und möchte es auch bleiben.

Gerhard Gratwohl (im Namen vieler Stammgäste des Wocherhafens)

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